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Zum ewigen Frieden

19. März 2003

Was sind die Voraussetzungen für einen dauerhaften Weltfrieden? In allgemeiner Form hat sich der deutsche Philosoph Immanuel Kant schon vor 200 Jahren darüber geäußert. DW-WORLD gibt seine Gedanken in Auszügen wieder.

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Immanuel Kant

Der deutsche Denker und Gelehrte Immanuel Kant schrieb dazu:

  1. "Es soll kein Friedensschluss für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden. (...)
  2. Es soll kein für sich bestehender Staat (klein oder groß, das gilt hier gleichviel) von einem andern Staate durch Erbung, Tausch, Kauf oder Schenkung, erworben werden können (...)
  3. Stehende Heere (miles pepetuus) sollen mit der Zeit ganz aufhören. (...)
  4. Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden. (...)
  5. Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines andern Staats gewalttätig einmischen. (...)
  6. Es soll sich kein Staat im Kriege mit einem andern solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen: als da sind, Anstellung der Meuchelmörder (percussores), Giftmischer (venefici), Brechung der Kapitulation, Anstiftung des Verrats (perduellio) in dem bekriegten Staat etc. (...)"

***

Auszüge aus: Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf von Immanuel Kant, 1795, Stuttgart 1969.

Immanuel Kant, deutscher Philosoph und Gelehrter, 1724 bis 1804