Zukunftsvisionen: Die Stadt im Film
"Visionen und Alpträume" lautet der Titel einer Ausstellung in Düsseldorf, die im Rahmen des Kunstspektakels "Quadriennale" gezeigt wird. Im Fokus: die Zukunftsentwürfe der Kinomacher.
Paradebeispiel "Metropolis"
Ausgerechnet ein deutscher Film war es, der erstmals und im großen Stil die Stadt der Zukunft auf die Kinoleinwand projizierte. "Metropolis" von Fritz Lang aus dem Jahre 1927 beeinflusste wie kaum ein anderer Science-Fiction-Streifen Regisseure kommender Jahrzehnte. Die Ausstellung in Düsseldorf würdigt das mit aufwendigen Nachbauten der filmischen Stadtlandschaften von "Metropolis".
"Über das Morgen hinaus"
So lautet das Motto der "Quadriennale", ein Reigen von 13 Ausstellungen in den Museen der Stadt Düsseldorf. Und es passt hervorragend auch auf die Filmschau, denn genau so dachten die vielen Regisseure und Filmdesigner, die das Genre des Science-Fiction-Films begründeten. Museumschef Bernd Desinger (r.) und Co-Kurator Matthias Knop haben die Ausstellung konzipiert.
Filmische Alpträume
Requisiten, Fotos, Entwürfe, Drehbücher und andere Objekte sind in Düsseldorf zu sehen. Oft wird in den modernen Zukunftsfilmen über den Fortbestand der Menschheit angesichts einer bedrohten Welt philosophiert. So auch im 2006 entstandenen Film "Children of Men" des Mexikaners Alfonso Cuarón. Er erzählt die Geschichte einer Welt, in der seit über 18 Jahren kein Baby mehr geboren wurde.
Städte im Weltraum
Wie lebt der Mensch in der Zukunft? Darüber machen sich Filmemacher schon seit vielen Jahrzehnten Gedanken. Die Vorstellungen vom Leben in der Stadt haben sich dabei radikal verändert. In vielen Filmen verlassen die Menschen aus unterschiedlichen Gründen traditionelle Wohnstrukturen und siedeln sich im All an - wie im Klassiker "2001 - Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick.
Futuristische Welten
Regisseure und Drehbuchautoren haben immer Entwicklungen von modernen Großstädten weitergedacht. Ein Klassiker wie "Blade Runner" entwarf vor 32 Jahren Gebäude und eine Infrastruktur, die einem heute nicht mehr ganz so futuristisch erscheinen wie damals. Auch das dokumentiert die Düsseldorfer Schau - mit eindrucksvollen Nachbauten der "Blade Runner"-Szenerie.
Raumschiff Enterprise
Populäre TV-Serien und Kinofilme wie "Star Trek", in Deutschland besser bekannt unter dem Namen "Raumschiff Enterprise", haben Szenerien entworfen, mit denen ganze Generationen aufgewachsen sind. Personal und Aussttattung des Raumschiffes sind vielen Menschen auch heute noch geläufig. Ein Originalmodell der "Enterprise" aus den USA ist jetzt in Düsseldorf zu sehen.
Phantastische Bauten
"Das herausfordernde, immer aktuelle Thema 'Stadt der Zukunft' wird zugleich aus dem Blickwinkel der Filmkunst, aber auch aus dem von Architektur und Technik behandelt", sagt Museumschef Bernd Desinger. In der Ausstellung werde der Frage nachgegangen, inwiefern Zukunftsentwürfe von Filmschaffenden und Architekten sich gegenseitig beeinflusst haben.
Überwachunsgsstaat im Kino
Das Genre des Science-Fiction-Films zeichnet sich schon lange dadurch aus, dass es gesellschaftliche Entwicklungen vorausgesehen hat. Wie die Literatur (George Orwells Roman "1984"), hat das Kino schon immer den Blick in die Zukunft gewagt. Die Überwachung der Menschen, der Versuch alles zu kontrollieren - ein Thema im Film "Blade Runner" und ein Kommentar zur Gegenwart.
Ausstellung und Filmreihe
Bernd Desinger und sein Team präsentieren in Düsseldorf nicht nur die Ausstellung (im NRW-Forum bis zum 10. August zu sehen). Sie haben auch eine umfangreiche Filmreihe zusammengestellt, die im Filmmuseum der Stadt zu sehen ist. Gezeigt werden Klassiker wie "Metropolis" und "Uhrwerk Orange", aber auch selten gezeigte Perlen der Filmkunst wie der russische Science-Fiction-Film "Aelita".