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Astrid Kumbernuss - die Frau mit den langen Armen

Sarah Faupel14. August 2009

Astrid Kumbernuss hat Kugelstoßen in Deutschland populär gemacht. Mit drei WM-Siegen und olympischem Gold gilt sie weltweit als die erfolgreichste Athletin in ihrer Disziplin. Vor drei Jahren beendete sie ihre Karriere.

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Gold bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta: Astrid KumbernussBild: picture-alliance/Sven Simon

Noch heute ist vielen Deutschen der Name Astrid Kumbernuss ein Begriff: „Eine Kugelstoßerin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin.“ „Aus der ehemaligen DDR“. „Sie ist sehr athletisch gebaut und hat kurze blonde Haare“. So und ähnlich lauten die Antworten, wenn man auf der Strasse Menschen nach Astrid Kumbernuss befragt.

Kugelstosserin Astrid KUMBERNUSS
Astrid Kumbernuss hat Kugelstoßen populär gemachtBild: picture-alliance/Sven Simon

Dabei ist ihr größter sportlicher Triumph schon etwas her. 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta holte sie Gold. Dort stieß sie die Kugel gleich im ersten Versuch 20, 47 Meter – Platz eins war ihr damit nicht mehr zu nehmen.

Der für sie persönlich schönster Erfolg aber waren nicht die Olympischen Spielen, sondern die Weltmeisterschaft 1995 in Göteborg. „Das war mein erster großer Wettkampf, den ich gewonnen hatte und die Presse und die Medien haben sich auf mich gestützt. Von da an war ich in Deutschland bekannt “, meint Astrid Kumbernuss rückblickend.

Ein Titel fehlt in der Sammlung

Mit drei WM-Siegen in Folge und ihrer olympischen Goldmedaille gilt Astrid Kumbernuss als die erfolgreichste Kugelstoßerin der Welt. Bis auf den Titel einer Hallen-Weltmeisterin hat sie sportlich alles gewonnen, was in ihrer Disziplin zu gewinnen ist. Dabei ist Astrid Kumbernuss, die in der ehemaligen DDR aufwuchs und früh in eine Kinder- und Jugendsportschule gesteckt wurde - eher zufällig zum Kugelstoßen gekommen.

„Die Sprintgruppe war schon voll und da ich größer war als alle anderen Mädchen und ein gutes Bewegungsgefühl hatte, hat man mich in die Wurfgruppe eingeteilt“. Zunächst konzentrierte sich Astrid Kumbernuss auf das Diskuswerfen und holte in dieser Disziplin auch die ersten internationalen Erfolge. „Doch die Konkurrenz war sehr stark und da hat mein Trainer gemeint, ich sollte mal Kugelstoßen probieren“. Gesagt getan – und nur eineinhalb Jahre später war sie Europameisterin. Der Anfang einer großen Karriere.

Die deutsche Wiedervereinigung – ein sportlicher Rückschlag

Kugelstoß-Weltmeisterin Astrid Kumbernuss
Groß, blond und erfolgreichBild: picture-alliance/dpa

Doch zunächst musste sie einige Rückschläge einstecken. Zunächst stoppte ein politisches Ereignis, die Wiedervereinigung Deutschlands, ihre sportliche Karriere. Als Leistungssportler in der DDR habe sie auf einer grünen Insel gelebt, sie habe sie um nichts kümmern oder organisieren müssen. „Das alles war von heut auf morgen zu Ende und da habe ich erstmal zwei Jahre gebraucht, um zu lernen, wie ich das alles in den Griff bekomme“.

Als sie dann alles im Griff hatte, verletzte sie sich - ausgerechnet im Olympiajahr 1992. Doch auch aus diesem Tief rappelte sie sich wieder hoch und in den beiden Jahren 1995 und '96 schien Astrid Kumbernuss unschlagbar: sie gewann 51 Wettkämpfe in Folge - und machte dadurch die Randsportart Kugelstoßen in Deutschland populär.

Karriereende mit 35 Jahren

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann Astrid Kumbernuss Bronze. Drei Jahr später stand sie zum letzten Mal bei einem großen Wettkampf auf dem Podestplatz - sie wurde bei der Hallenweltmeisterschaft in Birmingham Dritte. Im September 2005 beendet sie dann mit 35 Jahren ihre sportliche Karriere.