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Gesellschaft

Zu gut für den Müll - Unterwegs mit den Essensrettern

24. Oktober 2020

In Deutschland werden jedes Jahr mindestens elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Weil sie "nicht schön genug" gewachsen sind oder nicht geerntet werden und auf dem Feld verfaulen. Lebensmittelretter zeigen: Es geht auch anders.

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Selma Seddik, Freke van Nimwegen und Bart Roetert betreiben in den Niederlanden drei Restaurants nach dem Prinzip "Lebensmittelrettung". Sie nutzen fast ausschließlich Produkte, die für den Müll bestimmt waren - Obst und Gemüse, das nicht mehr verkauft, aber noch verzehrt werden kann, Brot vom Vortag oder Fischbestände aus Überproduktion. Außerdem lassen sie besondere Biere brauen - aus geretteten Kartoffeln und Brot. Über 500.000 Kilo Lebensmittel konnten Selma und ihr Team so schon vor dem Müll bewahren. In Köln treibt sich Nicole Klaski immer wieder auf den Äckern von Biohöfen herum. In Absprache mit den Landwirten sammelt sie krummes oder zu klein geratenes Gemüse, das bei der Ernte liegen geblieben ist. Die geretteten Lebensmittel bietet sie - ebenso wie abgelaufene (aber genießbare) Supermarktwaren - in ihrem Laden "The Good Food" in Köln an. Es ist der erste Laden dieser Art in Deutschland. Die Kunden bezahlen, was ihnen die Ware wert ist. Am Ende der Erntesaison steht für den jungen Mosterei-Besitzer Achim Fießinger aus Ketzür eine ganz besondere Aktion an. Zusammen mit Gleichgesinnten erntet er die öffentlichen Apfelbaumalleen in der Umgebung ab und verarbeitet die Früchte zu frischem Saft. "Es hängt tonnenweise Obst dran, das nicht genutzt wird", so Achim Fießinger. "Die tollen Äpfel fallen runter, liegen im Dreck und verkommen - das kann nicht Sinn der Sache sein".