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Zschäpe als Brandstifterin überführt

5. Februar 2012

Das sächsische Landeskriminalamt hat offenbar nachgewiesen, dass die mutmaßliche Rechtsterroristin Zschäpe die Wohnung ihrer Komplizen anzündete. Das BKA fordert mehr Personal für die Ermittlungen zur Zwickauer Zelle.

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Uwe Böhnhardt (l-r), Uwe Mundlos und Beate Zschäpe (Fotos: BKA/ dpa)
Uwe Böhnhardt (l-r), Uwe Mundlos und Beate ZschäpeBild: picture-alliance/dpa

Ein kriminaltechnisches Gutachten hat Beate Zschäpe offenbar als Brandstifterin von Zwickau überführt. Chemiker des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen hätten in Zschäpes Socken Spuren nachgewiesen, die höchstwahrscheinlich von Benzin stammten, berichtete das Magazin "Focus". Die Wohnung der Zwickauer Terrorzelle war im November 2011 durch einen Brand zerstört worden. Auch in Resten der ausgebrannten Wohnung, etwa in Teppichen, Sitzpolstern und im Holzfußboden, hätten die Experten Spuren von Kraftstoff gefunden.

Die 37-Jährige soll nach dem Tod ihrer Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November die Wohnung angezündet haben, um Beweise zu vernichten. Mundlos und Böhnhardt waren zuvor bei einem Bankraub im thüringischen Eisenach von der Polizei aufgespürt worden und hatten sich getötet.

Die Socken waren nach Informationen des Magazins sichergestellt worden, nachdem sich Zschäpe am 8. November der Polizei stellte. Laut Bundesanwaltschaft bildeten die drei aus Jena stammenden Rechtsradikalen die Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Ihnen wird vorgeworfen, für mindestens zehn Morde an neun Kleinunternehmer und einer Polizistin verantwortlich zu sein. Zschäpe sitzt in Untersuchungshaft und äußert sich nicht zu den Vorwürfen.

BKA will mehr Personal für Neonazi-Ermittlungen

Für die Ermittlungen in dem Fall fordert das Bundeskriminalamt (BKA) mehr Personal. Die bislang 370 Beamten sollten durch 50 zusätzliche Ermittler von der Bundespolizei und aus den Ländern verstärkt werden, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In der kommenden Woche wolle er seine Bitte den Innenministern der Länder mitteilen.

Generalbundesanwalt Range sagte am Wochenende, von mehr als 5.000 sichergestellten Beweisstücken seien bisher rund ein Viertel ausgewertet worden.

nm/gmf (afp, dpa, dapd)