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Zoll stellt 1,2 Tonnen Elfenbein sicher

6. September 2016

Der Handel mit Elfenbein ist illegal. Elefanten werden abgeschlachtet, um an die Stoßzähne zu kommen. Jetzt ist Ermittlern der bislang größte Elfenbeinfund in Deutschland gelungen.

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Elefantenherde in Simbabwe (Archivfoto: Imago/Xinhua)
Bild: imago/Xinhua Afrika

Mitarbeiter des deutschen Zolls haben rund 1,2 Tonnen Elefanten-Elfenbein mit einem Marktwert von über einer Million Euro in Brandenburg und Rheinland-Pfalz sichergestellt. Es handele sich um den bislang größten Elfenbeinfund in Deutschland, teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft Cottbus mit.

Zwei Verdächtige in U-Haft

Unklar ist, woher das Elfenbein stammt, das vermutlich illegal nach Deutschland gelangte. Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen ist der Handel mit Elfenbein verboten. Gegen zwei Tatverdächtige wurde Haftbefehl erlassen. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren wegen gewerbsmäßigen Handels mit Elfenbein.

Zunächst waren im Mai von Ermittlern des Hauptzollamts Potsdam zunächst 625 Kilogramm Elfenbein entdeckt worden. Sie sollten - falsch deklariert und verpackt in elf Kisten - über den Flughafen Berlin-Schönefeld in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi geschickt werden.

Im Zusammenhang mit weiteren Ermittlungen stießen die Zollbeamten Ende August auf ein Industriegebäude in einem kleineren Ort nahe Koblenz in Rheinland-Pfalz. Die beiden Tatverdächtigen waren gerade dabei, Rohelfenbein zu verarbeiten, unter anderem zu Figuren und Perlen. Weitere 570 Kilogramm der illegalen Ware konnten sichergestellt werden.

Bestände schrumpfen stark

Erst vergangene Woche hatte ein Team von US-Forschern Alarm geschlagen, weil die Bestände afrikanischer Elefanten drastisch schrumpfen. Beim ersten fast kontinentweiten Zensus der bedrohten Tiere kamen die Wissenschaftler nur noch auf 352.271 Elefanten in 18 afrikanischen Staaten. 90 Forscher hatten zwei Jahre lang Herden und Skelette von Flugzeugen aus gezählt. Bisher wurde der Gesamtbestand an Elefanten in Afrika auf 400 000 bis 630 000 Exemplare geschätzt. Grund für den Rückgang der Bestände ist vor allem die Wilderei.

wl/uh (dpa)