1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zehntausende Menschen auf der Flucht

22. April 2009

In Sri Lanka fliehen weiterhin Tausende Zivilisten unter Lebensgefahr aus der umkämpften Bürgerkriegszone. Die Armee Sri Lankas hat eine neue Offensive gegen die Rebellen gestartet.

https://p.dw.com/p/Hbr3
Frauen, Kinder und Männer mit ein paar Habseeligkeiten (Foto: AP)
Mit nur ein paar Habseligkeiten versuchen Tausende sich in Sicherheit zu bringenBild: AP

In den letzten beiden Tagen seien mehr als 80.000 Männer, Frauen und Kinder aus dem umkämpften Gebiet im Norden des Landes geflohen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Colombo am Mittwoch (22.04.2009). Zugleich versicherte er, es sei das vordringliche Ziel der Regierung, die Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

Lage für Zivilisten besorgniserregend

Tausende Flüchtlinge in einer Ansammlung (Foto: AP)
Die Flüchtlingslager sind bereits restlos überfülltBild: AP

Von den Regierungstruppen verbreitete Bilder zeigten Massen von Flüchtlingen, die bepackt mit ihrer Habe zu Fuß, schwimmend oder in Booten vor der Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) geflüchtet seien. Das Internationale Rote Kreuz bezeichnete die Situation als katastrophal. Die Lage der eingeschlossenen Zivilisten sei extrem besorgniserregend. Nach UN-Schätzungen befinden sich im Kampfgebiet noch etwa 20.000 Zivilisten. Sie werden zum Teil von den Rebellen als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Armee meldet Erfolge im Kampf gegen Rebellen

LTTE-Kämpfer am Maschinengewehr (Foto: dpa)
Im Bürgerkriegsgebiet tobt die womöglich entscheidende Schlacht zwischen Militär und Tamilen-RebellenBild: picture-alliance / dpa

Die Armee hat nach eigenen Angaben die LTTE-Kämpfer auf ein wenige Quadratkilometer großes Gebiet zurückgedrängt. Am Dienstag (21.04.2009) soll es dem Militär gelungen sein, ein weiteres Drittel des Rückzugsgebietes einzunehmen. Allerdings gibt es in der Kampfzone keine unabhängigen Beobachter, die solche Angaben bestätigen könnten. Auch Hilfswerke erhalten kaum Zugang ins Kriegsgebiet. Die Vereinten Nationen, westliche Staaten und Indien haben die Rebellen aufgefordert, die Zivilisten ungehindert gehen zu lassen. Seit dem 20. Januar kamen bei den Kämpfen nach UN-Angaben mindestens 2800 Zivilisten ums Leben.

Die Befreiungstiger von Tamil Eelam kämpfen seit 1983 für einen eigenen Tamilen-Staat. In dem Bürgerkrieg sind seitdem mindestens 70.000 Menschen ums Leben gekommen. Anfang 2009 kündigte die Regierung die Vernichtung der Aufständischen an und startete mehrere Offensiven. Die Europäische Union und die USA stufen die LTTE als Terrororganisation ein. (as/wa/afp/rtr/epd)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema