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Der Wille ist da

9. Dezember 2009

Kleine Inselstaaten sind schon jetzt von den Folgen des Klimawandels bedroht. Um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen, sind sie nach Kopenhagen gereist - mit Unterschriften und einer Kerze im Gepäck.

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Die Organisation tcktcktck hat über 10 Millionen Unterschriften für einen fairen Klimadeal gesammlelt. Sie wurden auf dem Klimagipfel in Kopenhagen überreicht.(Foto: Helle Jeppesen)
Eindrucksvolle Demonstration: zehn Millionen UnterschriftenBild: DW

Die Fidschi-Inseln gehören zu den ersten Opfern des Klimawandels: Küstenareale werden weggespült, Korallenriffe sterben ab und die Wetterereignisse werden immer extremer. Die Angst vor den Folgen des Klimawandels ist groß. "Ich hoffe, dass meine Kinder in 50 Jahren immer noch unsere schönen Inseln ihr Zuhause nennen können. Ich hoffe, dass sie nie die verheerenden Folgen des Klimawandels erleben werden", sagt die 24-jährige Leah Wickham.

Inselstaaten in Gefahr

COP15-Präsidentin Connie Hedegaard und der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, bedanken sich bei Leah Wickham für die Kerze und die zehn Millionen Unterschriften.(Foto: Helle Jeppesen)
Leah Wickham mit Connie Hedegaard und Yvo de BoerBild: DW

Wenn die Erde sich um die zwei Grad Celsius erwärmt, die bei den UN-Klimaverhandlungen als Grenze gelten, könnte das für kleine Inselstaaten wie die Fidschi-Inseln, Grenada und die Malediven bereits das Aus bedeuten. Als Folge des Klimawandels steigt der Meeresspiegel und die Inseln drohen im Meer zu versinken. Um das zu verhindern, fordern die Staaten, die durchschnittliche Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Wenn wir heute nicht die Malediven retten können, wird es morgen wahrscheinlich bereits zu spät sein, um London, New York oder Hong Kong zu retten, sagte der maledivische Präsident Nasheed in Kopenhagen. Leah Wickham, die auf den Fidschi-Inseln lebt, hat auf dem Klimagipfel Unterschriften von zehn Millionen Menschen überreicht, die sich einen fairen Klima-Deal in Kopenhagen wünschen. "Die Welt hat gesprochen, und die Augen der Welt werden in den nächsten zwei Wochen auf Kopenhagen gerichtet sein", sagte sie.

Der Wille, zu handeln, ist da

Connie Hedegaard an einem Tisch auf der Klimakonerenz (Foto: Helle Jeppesen)
Connie Hedegard ist die Präsidentin des KlimagipfelsBild: DW

Diese Worte sind bei der Präsidentin des Klimagipfels, der dänischen Klimaministerin und baldigen EU-Klima-Kommissarin angekommen. Sichtlich gerührt nahm Connie Hedegaard eine Kerze entgegen, die bei den Verhandlungen daran erinnern soll, was auf dem Spiel steht. "Ich glaube, dass Sie gerade dazu beigetragen haben, dass der politische Preis für Nicht-Handeln in Kopenhagen so groß sein wird, dass sich das keiner leisten kann", sagte Hedegaard. "Geben Sie uns noch zwei Wochen und ich verspreche, dass wir dann Handlungen liefern werden." Der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, stimmte ihr zu. "Der politische Wille zu handeln ist so groß wie nie zuvor", betonte er. Allein die Zusagen von 110 Staats- und Regierungschefs mache ein Scheitern des Gipfels unmöglich.

Am 18. Dezember 2009 soll das neue UN-Klimaabkommen unterzeichnet werden. Doch das bezweifeln viele. Die meisten gehen davon aus, dass 2010 noch weiter verhandelt werden muss.

Autorin: Helle Jeppesen
Redaktion: Julia Kuckelkorn