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Zauberhaftes auf Zelluloid

6. November 2001

Der lang erwartete Film "Harry Potter und der Stein der Weisen" ist bei der Uraufführung in London begeistert aufgenommen worden. Etwa 5000 Fans, viele als Zauberer und Hexen verkleidet, jubelten den Premieregästen zu.

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Die Hauptdarsteller von Ron, Harry und Hermine mit der Autorin Joanne K. RowlingBild: AP

Nicht enden wollende Blitzlichtgewitter empfingen den Zauberschüler "Harry" Daniel Radcliffe und seine Freunde "Ron" und "Hermine". Überall in der Menge tauchten Kinder und Jugendliche mit Magiergewand und Zauberstäben auf. "Ich wusste, dass es etwas Großes sein würde, aber das habe ich dann doch nicht erwartet", sagte der 13-Jährige Rupert Grint, der als Ron gemeinsam mit dem Waisenjungen Harry gefährliche Herausforderungen am Zauberinternat Hogwarts meistert. "Das haut mich ziemlich um, muss ich gestehen."

Der 12 Jahre alte Hauptdarsteller Daniel - der ohne seine Harry-Potter-Nickelbrille gekommen war - konnte die Nervosität kaum verbergen. "Ich bin fast taub vor Aufregung, das ist mir noch nie passiert", sagte er vor der Premiere. "Ich bin letzte Nacht um drei, um vier und um sechs aufgewacht. Aber obwohl ich sehr nervös bin, bin ich auch total gespannt und glücklich."

Emma Watson, die Harrys übergescheite Schulfreundin Hermine spielt, erzählte den Reportern: "Ich war die ganze Zeit sehr nervös. Erst als am Ende alle aufgestanden sind und geklatscht haben, war ich beruhigt." Der dicke Komiker Robbie Coltrane alias Hagrid der Wildhüter wunderte sich über die vielen Kinder, die seinen Vornamen riefen: "Ich dachte erst, Robbie Williams sei angekommen - aber der Mann ist Geschichte. Die Kids fahren jetzt auf mich ab."

Rowling schuf eine Welt voller Mystik und Magie

"Es lief wunderbar", sagte Harry-Erfinderin Rowling, als sie das Kino verließ. Die Zuschauer schienen begeistert gewesen zu sein. Sie selbst sei "glücklich und erleichtert" darüber, dass die Verfilmung ganz ihren Erwartungen entspreche, sagte die Schriftstellerin, die zurzeit am fünften der auf sieben Bände angelegten Reihe arbeitet. Schon vor der Premiere hatte die Erfolgsautorin dem Regisseur Christopher Columbus mit Tränen der Rührung ihre Anerkennung für die Verfilmung ausgesprochen. Bevor sie den Film gesehen habe, sei sie sehr nervös gewesen, gestand Rowling. "Aber ich bin sehr zufrieden damit und denke, er wird allen gefallen." Der Film halte sich an die Buchvorlage und sei weitgehend so, wie sie es sich in ihrem Kopf vorgestellt habe, sagte Rowling.

Harry Potter Darsteller Daniel Radcliffe
Daniel Radcliffe als Harry PotterBild: AP

Regisseur Columbus ist überzeugt, dass die Kinder Harry Potter auf der Leinwand ebenso mögen werden wie in den Büchern. "Harry Potter und der Stein der Weisen" handelt von der Geschichte eines Waisenjungen, der an seinem 11. Geburtstag erfährt, dass er der Sohn eines Zauberers und einer Hexe ist. An der Zauberschule Hogwarts beginnt für ihn ein neues Leben.

Promis zeigten sich begeistert

Die Spannung vor der Uraufführung wuchs stetig für die rund 2.000 Glücklichen, die ein Ticket für "Harry Potter und der Stein der Weisen" ergattert hatten. Was sie nach der Vorführung erzählten, dürfte all die anderen nun noch neugieriger auf die Verfilmung machen. "Es ist ausgezeichnet", schwärmte die Herzogin von York, Sarah Ferguson, die mit ihren Töchtern Beatrice und Eugenie zu den Auserwählten gehörte. "Ich habe es durch und durch genossen, und den Mädchen hat es total gut gefallen." Ex-All-Saints-Star Natalie Appleton, die mit ihrer neun Jahre alten Tochter Rachel gekommen war, schloss sich an: "Es war zauberhaft." Popsänger Cliff Richard meinte: "Absolut brillant." Sein kleiner Neffe Philip schränkte ein: "Es war aber etwas gruseliger als das Buch." Auch Mick Jagger und seine geschiedene Frau Jerry Hall hatten ihre drei Kinder mitgenommen und zeigten sich angetan. Robert Albino, ein New Yorker Feuerwehrmann, der zusammen mit zwei Kollegen als Ehrengast eingeladen worden war, lobte besonders die Spezialeffekte.

Zauberhafte Zahlen

Rowlings vier Bücher der Potter-Serie sind inzwischen mehr als 100 Millionen Mal in insgesamt 46 Sprachen verkauft worden. Auch dem Film wird ein bahnbrechender Erfolg vorhergesagt. Die etwa 300 Millionen Mark (150 Millionen Euro) teure Produktion könnte nach Erwartungen von Branchenkennern bis zu zwei Milliarden Mark einspielen. Für den Film sind in Großbritannien mittlerweile eine halbe Million Karten vorreserviert worden. In Großbritannien und den USA kommt der Film am 16. November in die Kinos – in Deutschland läuft er am 22. November an.