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Flüchtlingszahlen deutlich zurückgegangen

8. März 2016

Im Februar sind 30 Prozent weniger Flüchtlinge nach Deutschland gekommen als im Vormonat. Das Innenministerium gab zudem bekannt, wie viele Asylentscheidungen gefällt wurden – und wie sie ausfielen.

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Warteraum in der Registrierungsstelle für Flüchtlinge in Berlin (Foto: dpa)
Warteraum in der Registrierungsstelle für Flüchtlinge in BerlinBild: picture-alliance/dpa/S.Stache

Die Zahl der neu registrierten Flüchtlinge in Deutschland lag im Februar auf gut 61.000 und damit ein Drittel niedriger als im Januar. Dies teilte das Bundesinnenministerium mitteilte. Die größte Gruppe kam aus Syrien mit 24.612 Flüchtlingen, gefolgt vom Irak mit 12.355 und Afghanistan mit 12.121.

Die Gesamtzahl der Registrierungen im so genannten Easy-System lag im Februar bei exakt 61.428 Flüchtlingen. Im Januar waren es noch 91.671 gewesen. Im Rahmen des Easy-Verfahrens werden die Flüchtlinge nach ihrer Einreise auf die Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt. Das Bundesinnenministerium wies allerdings darauf hin, dass es auch im Februar wegen der fehlenden erkennungsdienstlichen Behandlung zu Doppelerfassungen im Easy-System gekommen sein könnte, weswegen die genannten Zahlen möglicherweise nicht ganz exakt sind. Seit diesem Jahr soll ein einheitlicher Flüchtlingsausweis die Zahl der Fehlregistrierungen reduzieren.

In Griechenland sitzen derzeit Zehntausende Menschen fest, die nach Deutschland wollen (Foto: dpa)
In Griechenland sitzen derzeit Zehntausende Menschen fest, die nach Deutschland wollenBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Die Zahl der tatsächlich bei den deutschen Behörden gestellten Asylanträge lag im Februar bei 67.797. Das waren knapp 160 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und etwa 30 Prozent mehr als im Januar. Die Differenz zu den Easy-Zahlen erklärt sich dadurch, dass Flüchtlinge oft erst längere Zeit nach ihrer Ankunft in Deutschland einen Asylantrag einreichen. Viele der Antragsteller vom Februar dürften also bereits zu einem früheren Zeitpunkt nach Deutschland gekommen sein. Nahezu die Hälfte aller Antragsteller stammt aus Syrien. Bei etwa 3400 Anträgen ist nach Ministeriumsangaben die Herkunft des Asylbewerbers ungeklärt. Aus den Westbalkanstaaten kamen etwa fünf Prozent der Antragsteller.

Die große Mehrheit darf bleiben

Es gab den Angaben zufolge im Februar 51.528 Asylentscheidungen, was fast einer Verdreifachung gegenüber dem Februar 2015 gleichkam. Auch bei den Entscheidungen gab es einen deutlichen Anstieg der Zahlen. Abgelehnt wurden die Anträge von knapp einem Viertel, insgesamt von 11.838 Personen. Bei weiteren 10 Prozent wurden die Anträge etwa durch das Dublin-Verfahren anderweitig erledigt. Sogenannter subsidiärer Schutz oder ein Abschiebeverbot wurde nur bei 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozent der Antragsteller ausgesprochen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeigte sich erfreut über den Anstieg bei den Asylentscheidungen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) habe in den Monaten Januar und Februar bereits mehr als 100.000 Entscheidungen über Asylanträge getroffen, erklärte er in Berlin. "Das sind mehr als in den ersten fünf Monaten des Jahres 2015 zusammen." Diese Steigerung sei auf den Personalzuwachs, Mehrarbeit und die verbesserten Verfahrensabläufe im Bundesamt zurückzuführen.

In Griechenland sitzen Zehntausende Flüchtlinge fest, seitdem unter anderem Mazedonien seine Grenze praktisch geschlossen hat. Aber auch andere Balkanstaaten wollen täglich nur wenige Hundert Menschen durchlassen. Österreich hat ebenfalls strikte Obergrenzen für Ein- und Durchreise festgelegt.

stu/sti (afp, epd, kna, rtr)