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Zahl der Asylsuchenden in Tschechien rückläufig - Folge des strikteren Asylgesetzes

11. November 2002

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Prag, 8.11.2002, CTK, engl.

Das tschechische Innenministerium hat in der Zeit zwischen Juli 1990 und Oktober 2002 59 150 Asylsuchende registriert; 2 173 oder vier Prozent von ihnen wurde nach heute veröffentlichten statistischen Angaben des für Asyl und Migration zuständigen Ressorts des Innenministeriums Asyl gewährt.

Die meisten Antragsteller kamen aus der Ukraine, aus Vietnam und aus Moldova. Die erfolgreichsten Asylbewerber waren Rumänen. Von ihnen erhielten 474 Asyl, gefolgt von 233 Flüchtlingen aus Afghanistan...Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Anzahl der Asylsuchenden im vergangenen Jahr um 100 Prozent zu. Im Jahre 2001 beantragten 18 000 Personen in der Tschechischen Republik Asyl. In 75 Prozent aller Fälle wurde der Antrag positiv beschieden.

Im April ging die Zahl der Asylanträge nach Angaben des Ministeriums beträchtlich zurück. Begründet wird dies mit dem neuen Asylgesetz, das seit dem 1. Februar in Kraft ist. Die Gesetzesnovelle soll verhindern, dass Ausländer das Asyl für die Auswanderung in andere Länder missbrauchen und das Asylverfahren beschleunigen. Es begrenzt auch die Möglichkeiten der Beschäftigung von Asylanten, da die Asylbewerber ein Jahr lang keine Arbeitserlaubnis erhalten. Vertreter der tschechischen Helsinki-Kommission kritisieren jedoch die Gesetzesnovelle.

Während im vergangenen Jahr die Zahl der Asylbewerber nie unter 1200 im Monat lag, waren es in diesem Jahr - mit Ausnahme des Januar - nie über 800. Im Oktober beantragten 770 Ausländer Asyl, 170 mehr als im September. (TS)