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"Wölfe" gegen Gent und Bruder Leichtfuß

Stefan Nestler (mit dpa, sid)7. März 2016

Der VfL Wolfsburg muss im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den belgischen Meister KAA Gent eigentlich nur noch den Sack zuschnüren. Doch Trainer Dieter Hecking weiß um die Gefahr, sich zu blamieren.

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Robin Knoche (r.) im Zweikampf mit Gents Topstümer Laurent Depoitre. Foto: Getty Imagrd
Robin Knoche (r.) im Zweikampf mit Gents Topstümer Laurent DepoitreBild: Getty Images/AFP/J. Thys

Es sind genau diese Spiele, vor denen jedem Trainer graut: Ohnehin schon favorisiert, das Hinspiel gewonnen, mit einem Bein schon in der nächsten Runde, nur das zweite muss noch nachgezogen werden, und die Öffentlichkeit hält das Weiterkommen ohnehin schon für selbstverständlich. Da hält Bruder Leichtfuß schnell einmal Einzug. Und ehe man sich versieht, ist man gestolpert, ausgeschieden und hat sich bis auf die Knochen blamiert. Um diese - zugegeben, geringe - Gefahr weiß auch Dieter Hecking. Und deshalb warnt der Trainer des VfL Wolfsburg vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag (Anstoß 20.45 Uhr MEZ, ab 20.30 Uhr im DW-Liveticker) gegen KAA Gent - trotz des 3:2-Hinspielerfolgs in Belgien: "Das werden noch mal 90 Minuten lang knüppelharte Arbeit. Wir haben in den zehn Minuten im Hinspiel gesehen, was sie können, wenn man sie lässt." Im ersten Duell vor drei Wochen erzielten die Belgier in der Schlussphase noch zwei Tore und machten es fürs Rückspiel zumindest noch ein bisschen spannend.

Ansteigende Form

"Man muss den Gegner auch nicht stärker machen, als er ist", schränkt Hecking seine Warnung jedoch selbst ein. In der belgischen Liga hatte Meister Gent zuletzt Probleme und verspielte die Tabellenführung. Die Formkurve der "Wölfe" zeigt dagegen wieder nach oben. Vier Siege aus den vergangenen sechs Spielen haben für neues Selbstvertrauen gesorgt. In der englischen Woche in der Bundesliga folgten der erwarteten 0:2-Niederlage gegen Tabellenführer FC Bayern ein 4:0-Erfolg bei Schlusslicht Hannover 96 und am vergangenen Samstag ein 2:1-Sieg gegen starke Borussen aus Mönchengladbach. Bis auf zwei Punkte rückten die Wolfsburger als Tabellen-Siebter an die Gladbacher heran und wittern auch für die nächste Saison wieder Europapokal-Luft.

Draxler bejubeltn in Gent einen seiner beiden Treffer. Foto: dpa-pa
Julian Draxler erzielte in Gent zwei der drei Wolfsburger TrefferBild: picture-alliance/dpa/M. Becker

"Super Sache"

"Wenn wir so spielen wie gegen Gladbach, kommen wir eine Runde weiter", glaubt Sportchef Klaus Allofs. Noch niemals zuvor hat der Verein die Runde der letzten Acht in der europäischen Königsklasse erreicht. "Das Viertelfinale wäre eine super Sache und ein Riesenerfolg. Dafür werden wir alles tun, wie immer mit Vollgas", verspricht Trainer Hecking. Personell sieht es beim VfL inzwischen wesentlich besser aus als noch vor wenigen Wochen. Bis auf die Langzeitverletzten Naldo, Sebastian Jung, Diego Benaglio und Bas Dost stehen fast alle Spieler zur Verfügung. Max Kruse, Julian Draxler und Maximilian Arnold sind zwar angeschlagen, können aber wohl spielen. "So ein Spiel wie am Dienstag sollte alle Wunden heilen", findet Hecking.

Belgischer "Wolf" warnt vor Landsleuten

Draxler, der zuletzt immer stärker aufspielte, freut sich auf die Aufgabe gegen Gent: "Das ist eine große Chance, dem Verein etwas Historisches zu bescheren." Doch auch in Reihen der Spieler gibt es Mahner. So warnt Wolfsburgs belgischer Torwart Koen Casteels vor dem Willen seiner Landsleute. "Das ganze Land hofft, dass sie das Hinspiel noch drehen können", berichtet Casteels. "Wir dürfen nicht nur unseren Vorsprung verteidigen, sondern sollten offensiv spielen und mindestens ein Tor machen." Damit am Ende nicht doch noch gezittert werden muss, oder noch schlimmer, die "Wölfe" sich sogar blamieren.