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Wurde UNICEF-Mäzen vergiftet?

8. Februar 2004
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Der vor zwei Jahren gestorbene Kunstsammler Gustav Rau (1922-2002) ist möglicherweise einem Giftanschlag zum Opfer gefallen, sagte der Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, Eckhard Maak, am Samstag (7.2.) und bestätigte damit einen Bericht des Magazins "Focus". "Pathologen entdeckten und analysierten im Körper des Verstorbenen die viel zu hohe Dosis eines Wirkstoffes, der nicht durch die therapeutische Medikamentisierung erklärbar ist", so Maack. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Totschlags auf.

Um das Erbe Raus gibt es seit langem ein juristisches Tauziehen zwischen ehemaligen Vertrauten Raus und dem UN-Kinderhilfswerk. 1999 hatte Rau seine millionenschwere Kunstsammlung in einem Erbschaftsvertrag UNICEF vermacht. Im September 2001 schenkte er der UNICEF einen Teil der Sammlung. Der Wert der Gemälde - darunter Werke von Paul Cezanne, Claude Monet und Lucas Cranach dem Älteren - wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt. Rau hatte zwischen 1993 und 1999 insgesamt sechs verschiedene letztwillige Verfügungen erlassen. Die Vertrauten des zuletzt schwer kranken Stuttgarter Sammlers und Arztes fühlen sich um's Erbe geprellt, da Rau "nicht mehr geschäftsfähig" gewesen sei.