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Woche der Entscheidung bei Opel

25. Februar 2013

Die Zeit wird knapp: Bis Donnerstag müssen sich Arbeitnehmer und Geschäftsleitung bei Opel auf einen Sparkurs geeinigt haben. Noch sind viele Fragen offen. Ein Scheitern ist nicht ausgeschlossen.

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Opel-Mitarbeiter der Nachtschicht verlassen am 18.02.2009 das Opel-Werk in Bochum. (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der angeschlagene Autobauer hält an dem Ziel fest, die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern über einen neuen Sparkurs in Deutschland noch in dieser Woche abzuschließen. Das Ultimatum von Aufsichtsratschef Steve Girsky, wonach die Gespräche im Februar beendet werden müssen, habe weiter Bestand, war am Montag aus Unternehmenskreisen zu hören. Dabei geht es vor allem auch um die Frage, ob am Standort Bochum nur bis Ende 2014 oder zwei Jahre länger Autos vom Band laufen sollen. Ein IG Metall-Sprecher in Düsseldorf sagte, es werde ohne Pause verhandelt.

Am Montag informierte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes die Beschäftigten im Ruhrgebiet in einer Betriebsversammlung über die Positionen des Unternehmens. Details wurden zunächst nicht bekannt. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers wurde die Produktion in Bochum während der Belegschaftsversammlung gestoppt. Nähere Angaben zu den Inhalten der Diskussion wollte der Sprecher nicht machen. Neben Vertretern der Werksleitung soll auch der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel zu der Belegschaft sprechen. Die Veranstaltung findet in einer öffentlich nicht zugänglichen Halle auf dem Werksgelände statt.

Eine ewige Zitterpartie für die Arbeitnehmer

Opel fährt massive Verluste ein und muss die Kosten daher drücken. Seit Monaten verhandeln Management und Arbeitnehmer über ein Sparprogramm. Unter anderem hatte Aufsichtsratschef Girsky gefordert, dass die Mitarbeiter auf Tariferhöhungen verzichten, bis Opel wieder in den schwarzen Zahlen ist. Die Tarifkommission der IG Metall bei Opel fordert hingegen, dass alle Standorte und eine möglichst große Zahl von Arbeitsplätzen über 2016 hinaus gesichert werden müssten, um den Produktions- und Entwicklungsstandort Deutschland langfristig zu erhalten. Bislang fehlten allerdings verlässliche Zusagen des Managements, kritisiert die Gewerkschaft. Nach aktuellem Stand sind betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bei der Adam Opel AG bis 2014 ausgeschlossen, über die Verlängerung bis 2016 wird verhandelt.

Unüberbrückbare Differenzen?

Einem Medienbericht zufolge drohen die Verhandlungen über die Zukunft des Autobauers Opel zu scheitern. "Spiegel Online" meldete am Sonntag (24.02.2013), ein Streitpunkt zwischen der Opel-Konzernmutter General Motors und den Arbeitnehmervertretern sei die Forderung der US-Seite, die zentrale Fertigungsplanung, den Werkzeugbau und den Prototypenbau am Opel-Stammsitz Rüsselsheim aufzugeben. Betroffen davon wären 700 Arbeitsplätze in Rüsselsheim. Arbeitnehmervertreter könnten einer solchen Verlagerung nicht zustimmen, ohne einen Aufstand in der eigenen Belegschaft zu verursachen. Auch gebe es Streit um Produktion eines neuen Dieselmotors, den GM lieber in Ungarn produzieren lassen wolle. Dem umkämpften Opel-Automobilwerk Werk Bochum drohe damit schon im kommenden Jahr das Aus, berichtete die Website. GM hat bereits angekündigt, bei einem Scheitern der Gespräche fühle sich das Management nicht mehr an das Angebot gebunden, die Fahrzeug-Produktion in Bochum erst Ende 2016 statt Ende 2014 einzustellen.

rbr/zdh (dpa, rtr)