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WM-Helfer im Einsatz

Klaus Feldkeller23. Juni 2006

Die Fußball-WM ist eine Herausforderung für das Nationale Organisations-Komitee: 15.000 freiwillige Helfer kümmern sich in den 12 WM-Städten um die Fans. Klaus Feldkeller hat die Fan-Botschaft in Leipzig besucht.

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Fan-Botschafter in LeipzigBild: DW

"Ich bin weltoffen, ich gehe auf die Leute zu, ich spreche Englisch und Spanisch fließend, habe Grundkenntnisse in anderen Sprachen, ich habe Spaß an der Sache Fußball, und deshalb bin ich dafür geeignet, würde ich sagen." Tino Dornbusch ist einer von über 50 Volunteers in der Leipziger Wagnerstrasse. Nicht weit vom Hauptbahnhof ist der 30-Jährige im Info-Büro im Einsatz. Vor Fragen kann er sich kaum retten. Wo ist was los in Leipzig? Wo kann ich gut und preiswert essen? Diese Fragen hört Tino Dornbusch sehr häufig von den jungen Besuchern aus aller Welt.

Fan-Botschaft Volunteers Leipzig
Freiwillige Helfer in LeipzigBild: DW

Die T-Frage

Meistens jedoch geht es nur um eines: "In erster Linie die T-Frage: Wo kann ich ein Ticket bekommen? Wie funktioniert das?" Und schulterzuckend muss er hinzufügen: "Da können wir den Leuten immer nur sagen: Nein, wir können Ihnen nicht helfen. Wir verweisen dann auf die offizielle Homepage der Fifa, oder auf das Team-Ticket-Center am Stadion."

Wer ein Ticket hat, darf sich glücklich schätzen – so, wie die vielen Franzosen, die nach Leipzig gekommen sind. Carine Passebosque hilft ihren Landsleuten in der Fan-Botschaft der Volunteers. "Wir kennen unsere Fans natürlich auch am besten", sagt sie. "Die Leute, die hier arbeiten, haben mit Fans bisher nicht viel zu tun gehabt. Fans sind nicht einfach Touristen, die hierher kommen, um sich etwas anzugucken, sondern die haben ganz besondere Bedürfnisse, die haben eine andere Logik. Fans wollen schlafen, sie wollen ins Stadion, sie wollen ein Ticket, um sich die Spiele anzusehen."

Tino Dornbusch hat inzwischen die ganze Zeit über Tipps gegeben, immer wieder Fragen beantwortet und dabei auch Folgendes erlebt: "Die Top-Ten-Story des Tages lautet: Ein koreanischer Fan stand vor dem Fahrkarten-Automaten der Leipziger Verkehrsbetriebe und wollte ein Straßenbahn-Ticket kaufen, steckte aber sein WM-Ticket in den Schlitz und verstopfte diesen. Er lief dann ganz aufgelöst in der Stadt umher und fragte einen Polizisten, ging zur Bahn, rief eine Nummer an, man sprach nur deutsch, niemand konnte ihm helfen und irgendwie ist er dann bei uns gelandet."

Teamarbeit mit der Polizei

Dem Koreaner in Not konnte schließlich geholfen werden. Dabei setzt Leipzig auch auf das Zusammenspiel von Ordnungskräften und Volunteers, wie Nadine Haase von der Fan-Botschaft betont: "Die Polizei ist auf uns aufmerksam geworden. Wir arbeiten zusammen. Und so ist es passiert, dass ein Volunteer einen brasilianischen Fan aus dem Gefängnis befreit hat, der des Diebstahls beschuldigt wurde, der war unschuldig, wir haben ihn rausgeholt und gerettet."

Bis zum letzten Spieltag in Leipzig am 24. Juni gibt es noch eine Menge zu tun für die freiwilligen Helfer wie Tino Dornbusch, für den sich der Einsatz schon jetzt gelohnt hat: "Ich habe die Stimmung aufgesaugt, der Umgang mit den Fans, in Leipzig sein zu dürfen, das alles mitzuerleben, ich freue mich über das Leben, das Wetter spielt mit . Also es ist einfach schön."