WM 2014 - Der Countdown läuft
Noch knapp 100 Tage bis zum Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Der Zeitdruck ist enorm, denn einige Stadien sind immer noch nicht fertig, trotzdem wächst die Vorfreude auf das Turnier.
Eröffnung gefährdet?
Es soll ein rauschendes Fest, eine unvergessliche Party werden. Am 12. Juni 2014 empfängt Brasilien zum Eröffnungspiel der Fußball-Weltmeisterschaft die kroatische Nationalmannschaft in São Paulo. Ort der Auftaktpartie: Das WM-Stadion "Itaquerão", das eigentlich schon Ende 2013 der FIFA übergeben werden sollte, doch dann ereignet sich ein trauriger Zwischenfall.
Schwerer Kran-Unfall
Am 27. November bricht ein Bau-Kran zusammen, beschädigt große Teile des WM-Stadions in São Paulo und begräbt zwei Bauarbeiter unter sich. Nach dem Unglück kommt raus: Die Baufirma hatte die Pläne der Arena eigenmächtig verändert, eine entsprechende Genehmigung aber nicht eingeholt. Die Fertigstellung der Arena datiert die FIFA mittlerweile auf Mitte Mai, nur vier Wochen vor dem Eröffnungsspiel.
Itaquerão kein Einzelfall
Neben der WM-Arena in São Paulo, verzögern sich auch die Bauarbeiten in Curitiba (Foto) und in Cuiabá. Der WM-Spielort Cuiabá steht zwischenzeitlich sogar vor dem Aus. Doch nach der Gelben Karte der FIFA, wird die Zahl der Arbeiter um fast 40 Prozent erhöht. "Es gibt keine andere Entscheidung, als dass Cuiabá eins von zwölf WM-Stadien sein wird", sagt Jérôme Valcke, Generalsekretär der FIFA.
"Eine echte Herausforderung"
Besonders die drei noch im Bau befindlichen Spielorte bereiten der FIFA große Sorgen, denn nicht nur die Stadien, auch große Teile der Zufahrtswege sind knapp 100 Tage vor dem Anpfiff der WM noch nicht fertig. "Das wird eine echte Herausforderung, denn wir müssen natürlich auch die Infrastruktur überprüfen. Am 12. Juni schaut schließlich die ganze Welt auf uns", sagt Valcke (Foto).
Immer wieder Proteste
Nach wie vor gehen die Menschen in Brasilien auf die Straße und demonstrieren gegen das Mega-Event. Der größte Unmut richtet sich gegen die Milliardenausgaben für den Bau der WM-Stadien. Insgesamt investiert die brasilianische Regierung knapp acht Milliarden Euro in die Ausrichtung der Fußball-WM. Die FIFA rechnet auch während des Turniers mit Protesten.
WM-Tickets beliebt
Trotz Protesten und Bau-Problemen ist das Interesse an der WM enorm. "Die Nachfrage nach Tickets hat alle Rekorde geschlagen und anfängliche Erwartungen übertroffen", freut sich Vize-Sportministier Luis Fernandes: "Es gab über 14 Millionen Anfragen aus aller Welt, mehrheitlich von Fans aus Brasilien." Insgesamt stehen für die 64 Spiele der WM etwa 3,3 Millionen Tickets zur Verfügung.
Nicht nur schlechte Vorzeichen
Wenn im Juni das Eröffnungsspiel angepfiffen wird, werden die Fußball-Fans für ordentlich Stimmung sorgen - hoffentlich ohne Zwischenfälle. "Wir sind sehr gut vorbereitet, um die Sicherheit für alle zu garantieren, und ich bin sicher, dass wir die "Copa das Copas" (die Weltmeisterschaft aller Weltmeisterschaften) machen werden", betont Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff.
"Der Favorit sind wir"
Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari (Foto) ist vom sechsten Titelgewinn der Südamerikaner überzeugt. Nach dem Sieg beim Confed-Cup 2013 gegen Spanien, strotzt die "Seleção" vor Selbstvertrauen. "Ja, wir haben die Voraussetzungen, Weltmeister zu sein. Wir haben die Mannschaft dafür, die Strategie, die Organisation und die Qualität", macht Scolari den Fans Hoffnungen auf den Titel.
Superstar Neymar
Mit Scolari gewinnt Brasilien bereits 2002 den WM-Titel, damals schoss Ronaldo sein Team mit zwei Toren gegen Deutschland zum Sieg. Neymar (3.v.l.) ist da gerade einmal zehn Jahre alt. In diesem Jahr gehört der Stürmer-Star des FC Barcelona mit 22 Jahren zu den Hoffnungsträgern der Gastgeber-Auswahl.
Löw unter Druck
Die europäischen Teams werden es schwer haben, da sind sich die Experten einig. Trotz schwieriger klimatischer Bedingungen und einem starken Gastgeber, will Bundestrainer Joachim Löw (Foto) endlich einen Titel einfahren. Nach Platz zwei in Japan und Südkorea, Platz drei bei der Heim-WM und einem erneuten dritten Rang in Südafrika, erwartet Fußball-Deutschland jetzt den Triumph in Brasilien.
"Turnier auf hohem Niveau"
Brasilien, Deutschland oder doch wieder die Spanier? Für FIFA-Boss Sepp Blatter gibt es keinen klaren Favoriten. "Da sind 31 Teams, die einen Finaleinzug Brasiliens verhindern wollen", sagt er: "Das wird ein Turnier auf sehr hohem Niveau."