1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wirtschaftsnobelpreis

15. Oktober 2007

Der Nobelpreis für Wirtschaft geht in diesem Jahr an die US-Amerikaner Leonid Hurwicz, Eric Maskin and Roger Myerson für ihre Forschungen zu Grundlagen der so genannten Mechanismus-Designtheorie.

https://p.dw.com/p/Br4P
Leonid Hurwicz EPA/CRAIG LASSIG +++(c) dpa - Report+++
Leonid Hurwicz (90), hier mit seiner Frau Evelyn, ist der älteste NobelpreisgewinnerBild: picture-alliance/dpa
Eric S. Maskin (AP Photo/Mike Derer)
Eric S. MaskinBild: AP
Roger B. Myerson (AP Photo/Charles Rex Arbogast)
Roger B. MyersonBild: AP

Der Wirtschafts-Nobelpreis wird immer mehr eine Domäne männlicher Professoren aus den USA. In diesem Jahr teilen sich der 90 Jahre alte Leonid Hurwicz und seine US-Kollegen Eric S. Maskin (56) und Roger B. Myerson (56) die Auszeichnung. Die US-Amerikaner erhalten den Preis für ihre Forschungen zu den optimalen Mechanismen, um bestimmte wirtschaftspolitische Ziele wie privaten Gewinn oder auch sozialen Wohlstand zu erreichen. Dies teilte die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag (15.10.2007) in Stockholm mit.

Nobelpreis mit 90

Die Theorie des so genannten Mechanism Design wurde von Hurwicz erfunden und von Maskin und Myerson weiterentwickelt. Sie bietet die Möglichkeit, Situationen zu unterscheiden, in denen Märkte gut funktionieren und in denen dies nicht der Fall ist.

Hurwicz ist mit 90 Jahren der älteste Nobelpreisgewinner, wie die Akademie mitteilte. Der in Moskau geborene Wissenschaftler ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Minnesota in Minneapolis. Maskin lehrt in Princeton am Institut for Advanced Study. Myerson ist Professor an der Universität von Chicago in Illinois.

"Wie ein Lottogewinn"

"Es ist eine große Ehre, ich bin überwältig", sagte Myerson dem schwedischen Sender TV4. Besonders freue er sich über die Auszeichnung von Hurwicz: "Wir hatten schon gefürchtet, dass die Zeit nicht mehr reichen würde." Für ihn selbst sei der Nobelpreis "wie ein Lottogewinn". Die drei US-Preisträger teilen sich die Dotierung von zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Mio Euro). Über die umfassende Dominanz von Preisträgern aus den Vereinigten Staaten sagte das schwedische Nobelkomitee-Mitglied Mats Persson: "Klar ist das ein Problem. Aber wir müssen nun mal die größten Leistungen auszeichnen, und das in der richtigen Reihenfolge. Da steht noch eine Menge aus den USA aus, das belohnt werden muss."

In Gedenken an Alfred Nobel

Der Wirtschaftsnobelpreis geht nicht direkt auf das Testament des Preisstifters zurück, sondern wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank "im Gedenken an Alfred Nobel" geschaffen. Vorige Woche wurden die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden bekannt gegeben. Die Preisverleihung erfolgt alljährlich am 10. Dezember, Nobels Todestag. (mb)