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Wirtschaft erleidet Milliardenschäden

15. Oktober 2007
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Durch Betrug, Korruption, Industriespionage und andere Formen der Wirtschaftskriminalität erleiden deutsche Unternehmen einer Studie zufolge einen Schaden von sechs Milliarden Euro jährlich. Dabei handle es sich allein um aufgedeckte Straftaten, heißt es in der am Montag von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg veröffentlichten Studie. Etwa jede dritte Straftat wird demnach gar nicht angezeigt. Bei Korruption wenden sich deutsche Unternehmen sogar nur in jedem zweiten Fall an die Staatsanwaltschaft. Für diese Zurückhaltung sei offenbar die Sorge um den Ruf des Unternehmens ein wichtiger Grund, vermuten die Autoren der Studie. Der Befragung von 1166 deutschen Unternehmen zufolge hat fast jede zweite deutsche Firma in den vergangenen zwei Jahren Schäden durch Unterschlagung, Korruption oder andere kriminelle Taten verzeichnen müssen. Deutlich zugenommen haben der Studie zufolge Fälle von Produktpiraterie und Industriespionage: Nach Ländern ist das Kriminalitätsrisiko besonders hoch in China, Russland, Indien, Indonesien, Brasilien, Mexiko und der Türkei. In diesen Schwellenländern sei der Schaden je Delikt dreimal größer als im weltweiten Vergleich, so die PwC-Studie. Die Schäden beliefen sich inklusive der Managementkosten zur Schadensregulierung auf nahezu 4,4 Millionen Euro je Unternehmen, in den übrigen Ländern durchschnittlich auf 1,6 Millionen Euro.