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Der Engel von Real?

12. April 2007

Der italienische Schiedsrichterskandal zieht noch weitere Kreise, Brasilien ist ohne Konkurrent, Bayern reicher und Real Madrid hat wahrscheinlich einen neuen Trainer - die internationalen Fußballnachrichten.

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Meister mit Real, Atletico und dem FC Barcelona: Bernd Schuster, Quelle: DPA
Meister mit Real, Atletico und dem FC Barcelona: Bernd SchusterBild: picture-alliance/dpa

Bernd Schuster steht vor der Verpflichtung als Trainer von Real Madrid und damit vor der Erfüllung eines seiner größten Träume. Der 47-Jährige hat nach dpa-Informationen bereits einen Vorvertrag mit dem spanischen Fußball-Rekordmeister unterzeichnet. Dieser enthalte eine Entschädigungsklausel, hieß es am Donnerstag (12.4.07) aus der Clubführung. Demnach müssten die "Königlichen" dem deutschen Coach eine Million Euro zahlen, falls er nicht unter Vertrag genommen werde. Sollte der "blonde Engel" einen Rückzieher machen, müsse er eine Million Euro an den Verein zahlen.

Der Deutsche, der derzeit noch den Madrider Vorstadtclub FC Getafe trainiert, solle im Falle einer Verpflichtung als Nachfolger des umstrittenen italienischen Coachs Fabio Capello einen Einjahresvertrag mit Option auf eine einjährige Verlängerung erhalten. Capello, dessen Kontrakt eigentlich noch bis 2009 läuft, werde seinen Hut in jedem Fall nehmen müssen.

Zweiter Favorit bei der Suche nach einem neuen Trainer sei Jose Mourinho vom FC Chelsea. Vereinsboss Calderon schrecke jedoch vor dessen defensivem Stil zurück.

Neue Namen

Der Skandal um Fußball-Schiedsrichter, der im vergangenen Sommer in Italien für einen Eklat gesorgt hat, zieht weitere Kreise. Die Staatsanwaltschaft von Neapel, die durch ihre Ermittlungen die Affäre aufgedeckt hatte, hat die Namen einiger der Absprachen verdächtigen Referees bekannt gegeben, die bisher noch nicht in den Sog mit hinein geraten waren. Die Namen sind in den Dokumenten enthalten, die die Staatsanwaltschaft zum Abschluss der Untersuchung veröffentlicht hat, berichteten italienische Medien am Donnerstag. In der Absprachenaffäre ist auch der italienische Erstligist Messina Calcio verwickelt, der bisher vom Skandal verschont geblieben war, hieß es in Neapel. Die Ermittlungen wurden auf Grund abgehörter Telefongespräche zwischen dem Ex-Sportdirektor von Juventus Turin, Luciano Moggi, und den verdächtigen Schiedsrichtern geführt. Moggi war im Sommer zu einer fünfjährigen Berufssperre verurteilt worden.

Brasilien ohne Gegner

Nach dem Rückzug von Kolumbien ist Brasilien einziger verbleibender Bewerber um die Ausrichtung der Fußball-WM 2014, doch aufkommende Euphorie im Land des Rekord-Weltmeisters wird von oberster Stelle aus gedämpft. "Alles bleibt genauso schwer wie zuvor", sagte Ricardo Teixeira, der mächtige Präsident des brasilianischen Verbandes (CBF): "Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, andernfalls wird uns die FIFA die WM nicht ausrichten lassen." Als warnendes Beispiel dienen den Brasilianern ausgerechnet die Kolumbianer, die am Mittwoch ihre Bewerbung fünf Tage vor dem Ablauf der Bestätigungsfrist zurückgezogen hatten. Im Jahr 1986 hatte die FIFA die WM bereits an Kolumbien vergeben, doch die Südamerikaner konnten die Auflagen des Weltverbandes aus wirtschaftlichen und innenpolitischen Gründen nicht erfüllen. Mexiko sprang deshalb ein.

Bayern verdienen gut

Raus und reich: Marc Bommel
Raus und reich: BayernBild: AP

Nach dem bitteren Ausscheiden im Viertelfinale der Fußball-Champions-League gegen den AC Mailand (2:2/0:2) kann sich Bayern München damit trösten, wenigstens ordentlich Kasse gemacht zu haben. Die Einnahmen des deutschen Rekordmeisters in der Königsklasse belaufen sich in dieser Saison auf knapp 34 Millionen Euro. Von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) erhielten die Bayern 11,8 Millionen Euro an Prämien. Allein für die Teilnahme gab es zwei Millionen Euro, dazu kamen 400.000 Euro Antrittsprämie pro Spiel in der Gruppenphase sowie 1,8 Millionen Euro für die drei Siege und 900.000 Euro für die drei Unentschieden. Nach dem Einzug in die K.o.-Runde wurden 2,2 Millionen Euro fällig, der Erfolg gegen Real Madrid im Achtelfinale brachte weitere 2,5 Millionen Euro. Dazu kommen Zuschauer- und TV-Einnahmen von etwa zehn Millionen Euro und Gelder aus dem so genannten Markt-Pool der UEFA, der sich aus Werbe- und TV-Einnahmen speist, in Höhe von etwas mehr als zwölf Millionen Euro. In der vergangenen Saison hatten die Bayern - abzüglich der Zuschauereinnahmen - 19 Millionen Euro eingenommen.

Die Gesamt-Einnahmen der UEFA für die Saison 2006/2007 werden auf 750 Millionen Euro geschätzt. Davon entfallen 743 Millionen auf TV-und Werbeverträge und 6,7 Millionen auf Verträge mit neuen Medien. 75 Prozent der Einnahmen, also rund 560 Millionen Euro, werden an die Klubs verteilt. Die restlichen 25 Prozent sind für den europäischen Fußball allgemein bestimmt und bleiben bei der UEFA. (sams)