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"Wir nehmen jedes Opfer auf uns"

20. Juli 2009

Nach den gescheiterten Vermittlungsbemühungen in Honduras äußert sich der ins Exil geflüchtete Präsident Manuel Zelaya gegenüber der Deutschen Welle zur Zukunft seines Landes und über seine Rückkehr nach Honduras.

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Manuel Zelaya (Foto: AP)
Manuel ZelayaBild: AP

DW-WORLD.DE: Herr Präsident, welche Gefahren entstehen durch das Scheitern der Gespräche in Costa Rica?

Manuel Zelaya: Wir werden immer die Tür zum Dialog offen halten, einen Dialog mit allen Teilen der Gesellschaft. Allerdings nicht um jeden Preis: Wir werden weder unsere Werte noch unsere Prinzipien verletzen. Wir werden den Putschisten gegenüber keine Zugeständnisse machen. Die Putschisten müssen bestraft werden, damit der ganzen Welt klar wird, dass so etwas nicht wieder passieren darf.

Sie beharren darauf, nach Honduras zurückzukehren. Worum bemühen Sie sich - um die Versöhnung der Honduraner?

Niemand kann uns das Recht nehmen, in unsere Heimat, zu unseren Familien zurückzukehren. Eine Störung durch einen Staatsstreich wird nie akzeptiert, nicht von uns, nicht von unseren Völkern und auch nicht von der internationalen Staatengemeinschaft.

Viele befürchten, dass Sie in diesem Bestreben Ihr Leben gefährden. Warum wollen Sie sich dieser Gefahr aussetzen?

Weder einen sozialen Kampf noch irgendeine andere Errungenschaft hat man ohne Anstrengungen und Entbehrungen gewonnen. Wir sind uns bewusst, dass das menschliche Leben nur einen Wert hat, wenn es einen Sinn erfüllt. Unser Anliegen ist es, eine bessere Gesellschaft und bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Dafür nehmen wir jedes Opfer auf uns.

Das Interview führte: Gonzalo E. Cáceres
Redaktion: Matthias von Hellfeld