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Filmfestival FESPACO

4. März 2007

Um Filmvorführer auf der ganzen Welt und Afro-Deutsche geht es in zwei Dokumentarfilmen, die das Goethe-Institut auf dem größten afrikanischen Filmfest gezeigt hat. Mit "4 Minuten" lief außerdem ein deutscher Spielfilm.

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Verena Passig, Leiterin des Goethe-Instituts in AbidjanBild: DW/ Christine Harjes

DW-WORLD.DE: Das Goethe-Institut hat an diesem FESPACO mit drei Filmen teilgenommen. Es ist ja eher ungewöhnlich, dass auf einem afrikanischen Filmfestival deutsche Filme gezeigt werden. Unter welchen Gesichtspunkten haben Sie die Filme ausgewählt?

Verena Passig: Es gibt im FESPACO eine Kategorie “Internationale Filme“ oder "Filme du Monde". Insofern ist es auf den ersten Blick ungewöhnlich, auf einem afrikanischen Filmfest aufzutreten, aber in dieser Kategorie ist es eben doch nicht so ungewöhnlich. Wir haben nach Aktualität und dem Thema dieses FESPACOS ausgewählt, nämlich "Cinéma Africain et Diversité Culturelle", also afrikanisches Kino und kulturelle Vielfalt. Deshalb haben wir den Film von Uli Gaulke "Comrades in Dreams" genommen. Das ist ein Film über das Kino und zugleich ein Film, der einen mitnimmt auf die Reise um die Welt: er spielt in Nordkorea, den USA, Burkina Faso und Indien. Außerdem handelt es sich um Filme von 2006 und jungen Filmemachern.

Welche Reaktionen hatten Sie sich hier erhofft und sind sie so eingetreten?

Ich bin hoch zufrieden. Man muss ja schließlich sagen, dass man nicht erwartet, hier deutsche Filme zu sehen. Auch die Festivalbesucher sind nicht wegen der deutschen Filme hier, sondern zuerst einmal interessieren die afrikanischen Produktionen. Deshalb war ich sehr erfreut über die Zuschauerzahlen. Denn hier läuft sehr, sehr viel parallel. Wir hatten in den ersten beiden Filmen immerhin um die 90 Zuschauer. Wenn man daran denkt, wie leer die Kinos in Deutschland sind, können wir damit sehr zufrieden sein.

Gerade bei Spielfilmen sagt man ja oft, die Handlung sei unrealistisch. Nun hat das Goethe-Institut neben zwei Dokumentarfilmen ja auch einen Spielfilm gezeigt; können Spielfilme ein Mittel des Kulturaustausches sein?

Kulturaustausch heißt, das man etwas präsentiert – egal, ob in einem Dokumentar- oder Spielfilm. Man zeigt etwas aus seinem Land. Das sind Geschichten, die etwas mit dem Land zu tun haben, das sind auch Lebenswege oder Biografien; also Geschichten, die das Leben schreibt. Ich denke, damit kann man sich immer identifizieren. Der Spielfilm ist hier sehr gut angekommen. Das ist schon ein Zeichen dafür, dass er eine Botschaft hat, dass die Zuschauer etwas damit anfangen können.

Mit welchem Eindruck gehen Sie nach diesem Festival nach Hause; was nehmen Sie mit?

Ich bin darin bestätigt, dass wir das nächste Mal sicher wieder teilnehmen werden. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Öffentlichkeitsarbeit. Er gab extrem viel Interesse an der Arbeit des Goethe-Instituts und auch an unserer Filmarbeit. Ich bin jetzt sehr gespannt auf die Nachkontakte, die für uns sehr wichtig sind. Im Bereich Film werden wir sicherlich auch hier in Burkina Faso noch viel mehr tun. Wir werden bestimmt wieder teilnehmen, es macht sehr viel Spaß hier zu sein. Ich selbst hatte leider nicht so viel Gelegenheit mir Filme anzusehen, weil ich sehr mit der Organisation und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt war. Das ist ein bisschen schade. Es wäre schön, wenn ich das beim nächsten Mal etwas intensiver mitnehmen könnte, weil wir natürlich für die afrikanischen Filme auch einen größeren Zugang in Deutschland haben möchten. Wir möchten den Austausch mit dem großartigen afrikanischen Film und den afrikanischen Film stärker nach Deutschland bringen.

Verena Passig leitet das Goethe-Institut in Abidjan, Elfenbeinküste

Die Fragen stellte Christine Harjes, zurzeit Ouagadougou