1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wieder viele Tote in der Ostukraine

1. Februar 2015

Bei neuen heftigen Gefechten in der Ostukraine sind nach Angaben von Regierung und Rebellen mindestens 19 Menschen getötet worden. Vor allem ein Transportknotenpunkt nahe der Großstadt Donezk ist umkämpft.

https://p.dw.com/p/1EU4a
Symbolbild - Gefechte in der Ukraine
Bild: Getty Images/AFP/A. Boiko

Binnen 24 Stunden seien 13 Soldaten getötet und 20 weitere verletzt worden, erklärte ein ukrainischer Militärsprecher. Drei Zivilisten seien zudem getötet und ein weiterer schwer verletzt worden, als ihre Häuser in der Region von Luhansk beschossen wurden, erklärte der örtliche Gouverneur Gennadi Moskal. Nach Angaben des Kiew-treuen Gouverneurs wurden zudem zwei ukrainische Soldaten durch Raketenfeuer in der schwer umkämpften Stadt Schastja nördlich von Luhansk getötet.

Ein Sprecher der prorussischen Separatisten betonte, binnen 24 Stunden seien drei Zivilisten auf dem Gebiet der selbsternannten "Volksrepublik Donezk" getötet worden. 19 weitere seien verletzt worden. In der von Rebellen kontrollierten Stadt Makijiwka an der Grenze zu Donezk wurden drei Gebäude von Mörsergranaten getroffen.

Wer kontrolliert Debalzewe?

Die schwersten Gefechte lieferten sich Regierungstruppen und Separatisten um den strategischen Transportknotenpunkt Debalzewe rund 50 Kilometer von Donezk entfernt. Verteidigungsminister Stepan Poltorak sagte am Samstag, Aufständische hätten "teilweise" die Kontrolle über die Stadt. Kiew dementierte jedoch Angaben der Rebellen, sie hätten dort rund 8000 ukrainische Soldaten eingeschlossen.

Am Samstagabend waren im weißrussischen Minsk die jüngsten Friedensgespräche ohne Ergebnis zu Ende gegangen. An den Verhandlungen waren die Regierung in Kiew, die prorussischen Separatisten, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie Russland beteiligt gewesen. Die Konfliktparteien wiesen sich gegenseitig die Verantwortung für das Scheitern zu.

Die OSZE warf den prorussischen Separatisten eine Blockadehaltung vor. Statt über eine Feuerpause und den Abzug schwerer Waffen im Donbass zu sprechen, hätten die Aufständischen bei den Verhandlungen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk eine Änderung bisheriger Vereinbarungen gefordert.

In dem seit neun Monaten andauernden Konflikt wurden bereits mehr als 5000 Menschen getötet. Seit Anfang September gilt in der Ostukraine formal eine Waffenruhe, die jedoch immer wieder gebrochen wird.

haz/ sp (rtr, afp)