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Wieder Schlägereien in Schwerin

1. Oktober 2016

In Schwerin wurden Migranten von einer Gruppe Deutscher angegriffen. Auch in Sachsen-Anhalt gab es eine Prügelei zwischen Deutschen und Asylbewerbern. In Brandenburg beunruhigt ein Angriff auf eine Asylunterkunft.

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Ein Polizeiauti steht auf dem Marienplatz in Schwerin
Der Marienplatz in Schwerin ist seit Wochen Zentrum von AuseinandersetzungenBild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Der Schweriner Marienplatz ist erneut Ort von körperlichen Auseinandersetzungen geworden. Am späten Freitagabend haben laut Polizei etwa 30 Deutsche eine Gruppe von etwa zehn Ausländern angegriffen. Sicherheitskräfte vor Ort konnten die Gruppen sofort trennen. Ein Jugendlicher erlitt nach Polizeiangaben leichte Verletzungen. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs auf.

Seit Wochen gewaltsame Streitereien in Schwerin

Erst am Dienstag hatte es auf dem Marienplatz eine Auseinandersetzung gegeben. Dabei sollen zwei Männer aus Syrien zuerst eine andere Gruppe von Zuwanderern und einem Schweriner attackiert und mit einem Messer bedroht haben. Als ein weiterer Beteiligter den Streit schlichten wollte, sei er geschlagen worden. Die Verdächtigen flüchteten, konnten aber gefasst werden.

Im Zentrum von Schwerin zeigt die Polizei bereits seit Wochen stärkere Präsenz, weil es immer wieder zu Auseinandersetzungen kommt. Auf dem Marienplatz treffen sich laut Polizei immer wieder Gruppen von 20 bis 30 Zuwanderern, laut Polizei zumeist unbegleitete minderjährige Asylbewerber, und auch Gruppen Einheimischer. Die Stadt Schwerin reagierte mit einem verstärkten Einsatz von Sozialarbeitern.

Schlägereien auch in Sangerhausen

Auch in Sachsen-Anhalt haben sich laut Polizei etwa 20 Einheimische und mehrere syrische Asylbewerber geprügelt. Dabei seien im Ort Sangerhausen drei Syrer leicht verletzt worden, teilte die Polizei in Halle mit. Es werde ein möglicher fremdenfeindlicher Hintergrund geprüft, der Staatsschutz habe Ermittlungen eingeleitet.

Auslöser der Prügelei könne eine Körperverletzung sein, die ein 15 Jahre alter Syrer einem 16-jährigen Sangerhäuser am Mittwoch zugefügt haben soll. Was genau passierte, sei noch unklar, hieß es, da die Schlägerei beim Eintreffen der Beamten bereits beendet gewesen sei.

Stadtansicht Sangerhausen mit Turm der Kirche St.Jacobi
Stadtansicht von Sangerhausen: Auch hier prügelten sich Deutsche und AsylbewerberBild: picture-alliance/ZB

Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge hatte sich die Auseinandersetzung entwickelt, nachdem eine Gruppe deutscher Jugendlicher vor der Asylunterkunft aufgetaucht war.

Anschlag auf Flüchtlingsheim in Brandenburg

Im brandenburgischen Jüterbog gab es Gewalt gegen Flüchtlinge. Dort wurde ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt. Laut Polizei schleuderten Unbekannte in der Nacht zum Samstag zwei Brandsätze gegen ein Fenster des Gebäudes. Die Scheiben wurden aber nicht vollständig durchschlagen. Flammen am Fenster sowie im Gras vor dem Gebäude seien von Betreuern der Unterkunft gelöscht worden.

In dem Haus leben den Angaben zufolge 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwischen 15 und 17 Jahren. Sie blieben unverletzt. Neben der Kriminalpolizei ermittelt auch der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz. Das Gebäude wird den Angaben zufolge nun polizeilich bewacht.

cw/uh (dpa, afp, polizei.mvnet.de, polizei.brandenburg.de)