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Wieder Raketen auf Israel

13. August 2014

Zwei Stunden vor Ablauf der dreitägigen Feuerpause im Gaza-Krieg haben militante Palästinenser Raketen auf Israel abgefeuert. Die Hamas bestritt eine Verwicklung. Bei den Verhandlungen in Kairo gab es keinen Durchbruch.

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Israelische Soldaten in Gaza
Bild: Reuters

Gut zwei Stunden vor Ablauf der Frist um 23.00 Uhr MESZ sind erstmals wieder Raketen auf Israel abgefeuert worden. Polizei und Armee bestätigten den Angriff. Die Alarmsirenen heulten in der Küstenstadt Aschkelon und mehreren Grenzorten in der Nähe des Gazastreifens. Israelische Medien berichteten von drei abgeschossenen Raketen. Außerdem schlug nach Angaben von Ärzten eine Raketen auf dem ägyptischen Sinai ein. Hierbei soll ein Kind getötet worden sein.

Die radikalislamische Hamas bestritt, Raketen vor Ablauf der mit den Israelis vereinbarten Waffenruhe abgefeuert zu haben. Israelischen Medien berichteten, dass die Regierung in Jerusalem zusätzliche Truppen an die Grenze zum Gazastreifen verlegt habe. Zudem sollen weitere Reservisten mobilisiert worden sein.

Israelische Delegation reiste ab

Die israelische Delegation bei den indirekten Verhandlungen in Kairo hat Ägypten nach Korrespondentenberichten inzwischen verlassen. Eine in Kairo geplante Pressekonferenz der Palästinenser wurde verschoben. Zuvor hatte die israelische Newsseite "ynet" unter Berufung auf palästinensische Verhandlungskreise berichtet, dass Ägypten den Delegationen beider Seiten einen Vorschlag für eine langfristige Entschärfung des Konflikts unterbreitet hat. Demnach sollten unter anderem Sicherheitskräfte des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas an den Grenzübergängen zwischen Israels und dem Gazastreifen stationiert werden. Die Fischfangzone im Mittelmeer soll schrittweise auf zwölf Seemeilen ausgeweitet werden. Es ist unklar, inwieweit in dem Vorschlag auf Israels Forderung nach einer Entmilitarisierung des Gazastreifens eingegangen wird. Dies hatte die Hamas bislang abgelehnt. Über weitere Punkte, wie etwa den Bau eines See- und Flughafens sowie über die Rückführung der Leichen zweier israelischer Soldaten soll erst in einem Monat gesprochen werden, nachdem sich die Situation stabilisiert hat.

Ohne echte Fortschritte würden die Palästinenser keiner Verlängerung zustimmen, erklärte Kais Abdul Karim, Mitglied der palästinensischen Delegation in Kairo. Die Hamas fordert als Bedingung für ein Ende der Raketenangriffe unter anderem eine Aufhebung der Blockade des Gazastreifens durch Israel und Ägypten.

Sechs Tote bei Explosion eines Blindgängers

Unterdessen sind bei der Explosion eines Blindgängers im Gazastreifen sechs Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen ein italienischer Journalist. Sechs weitere Menschen sollen verletzt worden sein. Ein Sprecher des palästinensischen Innenministeriums teilte mit, Sprengstoffexperten der Polizei hätten versucht, die Rakete aus einem dicht bewohnten Viertel in offenes Gelände zu transportierten. Dort sollte sie dann kontrolliert gesprengt werden. Das Geschoss sei jedoch plötzlich explodiert.

Israel hatte seine Offensive im Gazastreifen am 8. Juli als Reaktion auf fortwährenden Raketenbeschuss seiner Grenzorte begonnen. Seit Beginn der Offensive starben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 1950 Menschen im Gazastreifen und mehr als 10.000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und drei Zivilisten getötet. Mehrere hundert Menschen erlitten Verletzungen.

se/ab/qu (afp, dpa, rtr)