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Wieder mehr Einbürgerungen in Deutschland

Hilke Fischer4. Juli 2012

Am häufigsten erhielten Menschen aus der Türkei einen deutschen Pass. Im Vergleich zu früheren Jahren liegt die Zahl der Einbürgerungen aber nach wie vor auf einem niedrigen Niveau.

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Bild: picture-alliance/dpa

Knapp 107.000 Menschen erhielten Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit setzt sich der leicht steigende Trend der vergangenen vier Jahre fort.

Im Durchschnitt waren die Neubürger 30 Jahre alt und lebten seit fast 16 Jahren in Deutschland. Ein gutes Viertel von ihnen stammt aus der Türkei. Einen deutschen Pass erhielten außerdem vor allem Menschen aus dem ehemaligen Serbien und Montenegro, dem Kosovo, dem Irak und Polen.

Hürde Staatsangehörigkeitsgesetz

Grundlage für die Einbürgerung ist bei knapp drei Viertel der Personen das Staatsangehörigkeitsgesetz, das für die Einbürgerung einen mindestens achtjährigen, regelmäßigen Aufenthalt in Deutschland und eine gültige Aufenthaltserlaubnis voraussetzt. An zweiter Stelle standen die Miteinbürgerungen von Ehegatten und Kindern. Rund 7000 Menschen nahmen wegen eines deutschen Partners die deutsche Staatsbürgerschaft an.

Im großen Vergleich sei die Zahl der Einbürgerungen jedoch immer noch niedrig, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes: Nachdem die Regierung im Jahr 2000 das neue Staatsangehörigkeitsgesetz eingeführt hatte, halbierte sich die Zahl der Menschen, die einen deutschen Pass erhielten, beinahe: Sie fiel von 186.700 auf 94.500 im Jahr 2008. Grund hierfür ist unter anderem, dass sich in Deutschland geborene Ausländer zwischen dem 18. und dem 23. Lebensjahr entscheiden müssen, ob sie die deutsche oder die ausländische Staatsbürgerschaft beibehalten. Eine doppelte Staatsbürgerschaft ist nur in ganz bestimmten Fällen möglich.

fi/gmf (dpa, dapd, kna)