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Wieder mehr Ausländer in Deutschland

31. März 2011

Die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer ist zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder gestiegen. Grund hierfür ist vor allem eine starke Zuwanderung aus Osteuropa.

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Eine Frau mit Kopftuch und ein Mann mit Einkaufstüten laufen durch Berlin (Foto: ap)
Zahl der Ausländer in Deutschland hat wieder zugenommenBild: AP

Die Gesamtbevölkerung in Deutschland schrumpft weiterhin, doch die Zahl der Ausländer in der Bundesrepublik nimmt erstmals seit fünf Jahren wieder zu. 6,75 Millionen Ausländer lebten Ende 2010 in Deutschland. Das gab das Statistische Bundesamt am Donnerstag (31.03.2011) bekannt. Mitgerechnet wurden lediglich Personen, die ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Verglichen zum Vorjahr ist das ein Plus von 55.800 Menschen und damit 0,9 Prozent. Der Hauptgrund ist nach Angaben des Bundesamtes, dass besonders viele Menschen nach Deutschland eingewandert sind. Andere Gründe, wie ein Geburtenanstieg oder ein Rückgang der Abwanderung, spielen demnach lediglich eine untergerordnete Rolle.

Rückgang der türkischen Bevölkerung

Besonders Menschen aus Rumänien, Polen und Bulgarien scheint es in Deutschland gut zu gefallen: Aus diesen EU-Staaten wurden zahlenmäßig die höchsten Zuwächse verzeichnet. Im Gegensatz dazu kehren anscheind immer mehr türkische Bewohner Deutschland den Rücken zu. Ende 2010 gab es verglichen zum Vorjahr 28.600 weniger Personen mit türkischem Pass. Dieser Abwanderungs-Trend ist jedoch keine Überraschung und existiert schon seit einigen Jahren. 1998 lebten noch 2,1 Millionen Türken in Deutschland, Ende 2010 waren es nur noch 1,63 Millionen.

Frau mit Kopftuch vor der U-Bahn-Haltestelle "Kotbusser Tor" (Foto: picture alliance / dpa)
Frau mit Kopftuch in der Berlinerr U-BahnBild: picture-alliance/dpa

Die türkische Bevölkerung wandert jedoch nicht nur aus Deutschland aus, auch Sterbefälle sind für den Rückgang mitverantwortlich. Außerdem werden Personen, die ihren ausländischen Pass gegen einen deutschen ausgetauscht haben, nicht mehr erfasst. Dennoch macht die türkische Bevölkerung weiterhin den Großteil der Ausländer in Deutschland aus. Immerhin sind weiterhin 24 Prozent der in Deutschland lebenden Ausländer türkischer Abstammung. Italien folgt dahinter mit einem Anteil von 8 Prozent, und Polen mit 6 Prozent.

Doch auch viele andere Länder tragen ihren Teil zur kulturellen Vielfalt in Deutschland bei. In der Bundesrepublik leben Menschen aus 188 der insgesamt 192 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. 36 Prozent der ausländischen Personen kommen aus einem der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Autorin: Jill Wagner (epd, ap, dpa)
Redaktion: Michael Wehling