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Blogger leben gefährlich

30. März 2015

Die Hatz auf Blogger in Bangladesch geht weiter. In der Hauptstadt Dhaka wurde ein weiterer Netzaktivist mit Messern ermordet.

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Screenshot Facebook Profil Washiqur Rahman Blogger
Bild: Facebook

Einen Monat nach der Ermordung des prominenten atheistischen Bloggers Abhijit Roy ist in Bangladesch ein weiterer Blogger getötet worden. Der 27-jährige Washiqur Rahman sei am Morgen in der Hauptstadt Dhaka "mit großen Messern brutal zerstückelt worden", sagte der örtliche Polizeichef Wahidul Islam am Montag der Nachrichtenagentur AFP. (Artikelbild zeigt Rahmans Facebook Blog) Demnach ereignete sich der Mord im Bezirk Begunbari wenige hundert Meter vom Haus des Opfers entfernt. Unmittelbar danach seien zwei Verdächtige festgenommen worden, die versucht hätten zu flüchten.

Erst Ende Februar war Rahmans Kollege Roy bei der Rückkehr von einer Buchmesse in Dhaka mit Macheten angegriffen worden. Er erlitt tödliche Kopfverletzungen, seine Ehefrau Rafida Ahmed wurde schwer verletzt und verlor durch den Angriff einen Finger.

Islamisten machen Jagd auf Blogger

Roy, der die US-Staatsbürgerschaft besaß, war Gründer des Blogs "Mukto-Mona", das sich in dem mehrheitlich muslimischen Land kritisch mit dem Islam auseinandersetzte. 2014 war er für den Online-Award der Deutschen Welle "The Bobs- Best of Online Activism" nominiert. Wenige Tage nach dem Mord wurde als "Hauptverdächtiger" der "fundamentalistische Blogger" Farabi Shafiur Rahman festgenommen.

Bereits im Jahr 2013 war Bangladesch der atheistische Blogger Ahmed Rajib Haider von einer kleinen Islamistengruppe ermordet worden. Sein Tod trieb damals zehntausende Menschen zu Protesten auf die Straßen. Zugleich forderten radikale Islamisten, atheistische Blogger wegen Gotteslästerung hinzurichten.

Die säkulare Regierung von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina ließ daraufhin vier Blogger festnehmen und ein Dutzend Websites und Blogs blockieren. Zugleich verstärkte sie die Sicherheitsvorkehrungen für die Blogger.

gmf/sp (afp, ap, rtr)