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Deutsche Forschungsgemeinschaft

1. August 2009

Wer in Deutschland Wissenschaft betreiben will, kommt an der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nicht vorbei. Sie ist die wichtigste Finanzquelle für die Forschung. Jedes Jahr verteilt sie knapp zwei Milliarden Euro.

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Forschung im Bioinnovationszentrum Dresden, Zentrum für Regenerative Therapien an der Technischen Universität Dresden (Foto: picture-alliance / ZB)
Von der DFG gefördert: Der Forschungsbereich Genomik an der TU DresdenBild: picture-alliance/ ZB

So groß wie die DFG ist keine andere Forschungs-Förderorganisation in Europa: Mit unzähligen Programmen unterstützt sie einzelne Wissenschaftler und ganze Universitäten, lockt exzellente ausländische Forscher nach Deutschland und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Knapp zwei Milliarden Euro pro Jahr kann die DFG dank der Finanzierung durch die Bundesregierung, die Bundesländer und den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgeben. Längst gilt es als wissenschaftlicher Ritterschlag, wenn man von der DFG in ein Förderprogramm aufgenommen wurde.

Jeder Forscher und jede Forscherin, egal welcher Nationalität, kann hier Geld beantragen – vorausgesetzt, man hat die Promotion absolviert und arbeitet an einer deutschen Forschungseinrichtung. Alle drei Jahre untersucht die DFG in einem Ranking, welche Universität die meisten Fördergelder bekommen hat. Beim letzten Förder-Ranking lag die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität auf dem ersten Platz: 131 Millionen Euro hatten die Wissenschaftler der Uni innerhalb von drei Jahren bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einwerben können.

Exzellenzinitiative: Die Suche nach der Elite

Elite-Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, FU Berlin, Uni Freiburg, Uni Göttingen, Uni Heidelberg, Uni Karlsruhe, Uni Konstanz, LMU München, TU München (Montage: DW)
Neun Universitäten wurden mit dem Elite-Titel gekürt

Das aufwändigste und folgenreichste Förderprogramm, an dem die DFG bisher beteiligt war, trägt offiziell einen ziemlich komplizierten Namen: "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen". Die Idee dahinter ist deutlich einfacher: 1,9 Milliarden Euro haben Bund und Länder bereitgestellt, um die besten Forschungsgruppen und Universitäten in Deutschland zu finden. Zwei Jahre lang wurde nach den Elite-Forschern gefahndet. "Es hat wohl noch keine Maßnahme, keine Initiative in der deutschen Wissenschaft gegeben, die eine derartige Dynamik entwickelt hat", sagt Matthias Kleiner, der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Zusammen mit dem Wissenschaftsrat hat die DFG das Geld aus der Exzellenz-Initiative verteilt. Neun deutsche Universitäten dürfen sich jetzt stolz mit dem Elite-Titel schmücken. Außerdem werden 40 Graduiertenschulen und 37 Forschungsnetzwerke – so genannte "Cluster" – gefördert. "Das ist wirklich ein Ruck, der durch das Hochschulsystem gegangen ist", sagt Matthias Kleiner.

Zehntausende von Projekten pro Jahr

Exzellenz-Forschung in der Graduiertenschule 'Jena School for Microbial Communication' (Foto: dpa)
Eines von mehr als 20.000 DFG-geförderten Projekten: Die 'Jena School for Microbial Communication'Bild: picture-alliance/ dpa

Beeindruckend ist die Zahl der Forschungsprojekte, die von der DFG gefördert werden: Mehr als 20.000 Forschungsvorhaben einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschungsverbünde an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen weist die Statistik im Moment aus. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Grundlagenforschung. Die Auswahl der Förderanträge erfolgt in strengen Wettbewerbsrunden "ausschließlich nach Kriterien der wissenschaftlichen Qualität und Originalität", wie die DFG immer wieder betont.

Und auch wenn Kritiker ihr immer mal wieder vorwerfen, sie würde vor allem Mainstream-Forschung fördern und die Geistes- und Sozialwissenschaften benachteiligen – an der DFG kommt eigentlich kein Forscher in Deutschland vorbei.


Autor: Armin Himmelrath
Redaktion: Svenja Üing