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Sympathie für Deutschland

5. Oktober 2011

Eine Ausstellung im US-Kongress würdigt den Beitrag deutscher Auswanderer beim Aufbau des Landes. Der Abgeordnete Tim Holden arbeitet ganz aktuell am Ausbau der deutsch-amerikanischen Beziehungen.

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Tim Holden (Fotograf: Ingo Roman Becker)
Tim Holden, demokratischer Abgeordneter aus Pennsylvania, lobt die Rolle der Deutschen beim Aufbau der USABild: DW/I.R.Becker

DW-WORLD.DE: Herr Holden, Sie vertreten die Demokraten aus Pennsylvania im US-Kongress und sind einer von zwei Vorsitzenden der deutsch-amerikanischen Parlamentariergruppe. Haben Sie eine persönliche Beziehung zu Deutschland?

Tim Holden: Viele Menschen in Pennsylvania geben an, dass sie aus Deutschland abstammen. Ich repräsentiere tausende der sogenannten "Pennsylvania Dutch", wie sie sich selbst liebevoll nennen, genauso wie mein Abgeordnetenkollege Jim Gerlach, der ebenfalls aus Pennsylvania kommt. Wir bilden die deutsch-amerikanische Gruppe und mehrere Abgeordnete sind ihr schon beigetreten, denn Millionen Amerikaner sind deutscher Abstammung. Das ist eine sehr wichtige transatlantische Beziehung.

Werner Hoyer (Fotograf: Ingo Roman Becker)
Staatsminister Werner Hoyer in WashingtonBild: DW/I.R.Becker

Welche Bedeutung hat die deutsch-amerikanische Parlamentariergruppe denn heutzutage?

Wir werden immer mehr. Es ist natürlich wichtig, das kulturelle Erbe zu pflegen. Aber genauso wichtig sind die Wirtschaft und die Arbeitsplätze. In meinem Bezirk sind eine ganze Reihe deutscher Firmen tätig, BAYER zum Beispiel mit hunderten Angestellten in Allegheny County in Pennsylvania. Und es gibt noch viel mehr, besonders im Südosten von Pennsylvania, den Jim Gerlach vertritt.

Die Wirtschaft ist also das wichtigste Thema für die "deutsche" Gruppe?

Ja, die Arbeitsplätze. Es spielt keine Rolle, ob wir über die irische Gruppe, die polnische Gruppe oder die deutsche sprechen. Uns geht es alle um die weltweite Rezession, die wir zu überwinden versuchen. Wir suchen nach Wegen, wie wir das gemeinsam machen können. Für mich sind dabei der Luftwaffenstützpunkt Ramstein und die Stadt Kaiserslautern von besonderem Interesse. Die verbrennen Steinkohle aus Pennsylvania, um die amerikanischen Einrichtungen zu heizen. Das ist eine wichtige Beziehung, um die ich mich persönlich kümmere. Ich war schon in Kaiserslautern und habe mich mit dem Oberbürgermeister getroffen. Beide Seiten profitieren davon.

Ausstellung (Fotograf: Ingo Roman Becker)
Knapp 80 Besucher kamen zur Ausstellungseröffnung in den KongressBild: DW/I.R.Becker

Ein Wort zu den transatlantischen Beziehungen: Wie wichtig ist die deutsch-amerikanische Parlamentariergruppe hierfür?

Wir leben in einer globalisierten Wirtschaft, ob uns das gefällt oder nicht. Wir betreiben Handel miteinander, tauschen unsere Technologie aus. Da ist es sehr wichtig, dass man gute persönliche Beziehungen mit der Industrie hat, sowohl in den Staaten als auch in der Europäischen Union.

Wo sehen Sie die Zukunft der deutsch-amerikanischen Parlamentariergruppe? - in welche Richtung soll sich das entwickeln?

In dem knappen Jahr, in dem wir erst tätig sind, ist das Interesse schon gewachsen. Vielen Kongressabgeordneten war nicht klar, wie viele ihrer Wählerinnen und Wähler deutscher Abstammung sind und wie viele deutsche Firmen in ihrem Bezirk tätig sind. Unsere Zahlen wachsen und das ist sehr wichtig.

Interview: Miodrag Soric, Washington DC

Redaktion: Christina Bergmann

Besucher vor den Ausstellungstafeln (Fotograf: Ingo Roman Becker)
Besucher vor den AusstellungstafelnBild: DW/I.R.Becker

Zunächst bis zum 7. Oktober wird im Kongress eine Ausstellung über die "Deutsch-Amerikaner" gezeigt: "Helping Shape America: German Americans in the U.S. Congress from 1789 to the Present" - "Amerika Mitgestalten - Deutsch-Amerikaner im US-Kongress von 1789 bis heute". Die Deutsche Welle gehört zu den Unterstützern der Ausstellung. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt Werner Hoyer hat die Ausstellung in Washington in Anwesenheit mehrerer Kongress- und Bundestagsabgeordneter eröffnet.

Die Ausstellung, die an verschiedenen Orten in den USA, aber auch in Berlin und in Bonn gezeigt werden soll, wurde vom German-American Heritage Museum und seinem Direktor Rüdiger Lentz, zusammengestellt.