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Kongo droht Ebola-Epidemie

18. Mai 2018

In der Demokratischen Republik Kongo breitet sich das tödliche Ebola-Virus weiter aus. Gesundheitsexperten versuchen unter Hochdruck, eine Epidemie zu verhindern.

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Kongo: Ebola Behandlungszentrum in Bikoro
Bild: picture-alliance/AP Photos/UNICEF/Mark Naftalin

Ebola-Ausbruch im Kongo

Nach dem Auftauchen eines Ebola-Falls in der kongolesischen Millionenstadt Mbandaka hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Risiko-Einschätzung verschärft. Weil die Stadt durch einen Fluss, Straßen und den Flughafen mit anderen Bevölkerungszentren vernetzt sei, habe sich das Risiko der Ausbreitung erhöht, berichtete die WHO in Genf. Sie betrachtet das Risiko für den Kongo selbst inzwischen als sehr hoch und für die Region als hoch.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist das globale Risiko einer internationalen Ausbreitung derzeit aber niedrig. Die WHO sehe daher keine Notwendigkeit für Reise- oder Handelsbeschränkungen, hieß es in Genf. Für Sonntag seien erste Impfungen geplant, um die Seuche einzudämmen.

Der Gesundheitsminister der Demokratischen Republik Kongo, Oly Ilunga, sagte der Deutschen Welle, dass vom ersten Tag an um einen Impfstoff gebeten wurde. Die WHO habe es ermöglicht, den Impfstoff in sehr kurzer Zeit zu erhalten. Nun würden alle Kontakte von Verdachtsfällen geimpft, um die Übertragungskette zu durchbrechen. Ob die Ebola-Epidemie Auswirkungen auf die für Ende des Jahres geplanten Wahlen im Land hat, wollte er gegenüber der Deutschen Welle nicht bestätigen. 

Bisher 25 Ebola-Tote

Ebola wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Bis zu 90 Prozent der Erkrankten sterben. Bislang gehen die Behörden im Kongo von 45 möglichen Fällen aus. Bei 17 wurde das Virus nachgewiesen, bei 21 Fällen hielten die Experten die Ebola-Infektion für wahrscheinlich, in fünf weiteren Fällen für möglich. 25 Menschen sind bislang gestorben.

Die WHO übernimmt bei einem internationalen Gesundheitsnotstand die weltweite Koordination für die Bekämpfung der Epidemie. Auch die Erfassung von Krankheitsfällen und Übertragungswegen wird dadurch vereinfacht. Gegen das Ebola-Fieber gibt es kein spezifisches Heilmittel. Impfstoffe sind erst in der Versuchsphase, haben aber Wirkung gezeigt. Die WHO stellte rund 7500 Dosen eines Impfstoffes gegen Ebola bereit. Die Impfungen im Kongo sollen so schnell wie möglich beginnen.

Laut WHO handelt es sich um den neunten Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo seit den 70er Jahren. In den westafrikanischen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia waren zwischen 2014 und 2016 bei der bislang schwersten Ebola-Epidemie insgesamt mehr als 28.000 Menschen erkrankt, von denen rund 11.300 starben.

hf/uh (rtr, dpa, epd)