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Wettbewerb für jüdische Gedenkstätte auf EZB-Gelände

6. November 2004
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Der Wettbewerb für eine Gedenkstätte auf dem Neubau-Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt soll im Sommer 2005 ausgeschrieben werden. Unklar ist noch der genaue Standort der Gedenkstätte, die an die Deportation jüdischer Bürger aus der ehemaligen Großmarkthalle während der Nazi-Herrschaft erinnern soll. Das teilte die EZB nach einem Gespräch ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet mit der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, am Freitagabend mit.

Vereinbart wurde, dass der Gedenkort auch eine öffentlich zugängliche "Informationsstätte" umfassen könne. Als Standort kommen das Mainufer, der nahe gelegene Grüngürtel oder das EZB-Gelände selbst in Frage. In letzterem Fall wäre der Zugang jedoch auf die Öffnungszeiten der Zentralbank beschränkt. Einzelheiten des Wettbewerbs wie die Zusammensetzung der Jury werden derzeit von einer Arbeitsgruppe geklärt. Der Architekt, der am Ende den Auftrag für den Neubau der EZB auf dem ehemaligen Grundstück der Großmarkthalle im Osten Frankfurts erhält, soll der Arbeitsgruppe künftig auch angehören.

Eine Jury hatte Anfang des Jahres aus 80 Entwürfen für den EZB-Neubau drei ausgewählt und die Sieger zur Überarbeitung ihrer Entwürfe aufgefordert. Eine endgültige Entscheidung sollte ursprünglich bereits im September getroffen werden. Der bis 2009 geplante EZB-Neubau muss die denkmalgeschützte Großmarkthalle einbeziehen. Derzeit laufen die Vorbereitungsmaßnahmen auf dem Gelände. Bauliche Elemente wie Kellerräume und Gleise, die in Verbindung mit der Deportation der Juden stehen, sollen bis zur Festlegung der Wettbewerbsbedingungen für die Gedenkstätte erhalten bleiben.