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Champions-League

6. Dezember 2006

Werder Bremen hat die Sensation in der Fußball-Champions-League verpasst und ist nach der Gruppenphase ausgeschieden. Die Hanseaten verloren bei Titelverteidiger FC Barcelona mit 0:2.

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Werder Bremen Spieler Diego
Schön gespielt aber nicht getroffenBild: AP

Lehrstunde statt Sternstunde: Werder Bremen hat die erhoffte Sensation verpasst und ist auf dem Weg in das angepeilte Champions-League-Achtelfinale am FC Barcelona gescheitert. Der eine Halbzeit wie entfesselt auftrumpfende Topfavorit ließ dem Bundesliga-Tabellenführer am Dienstagabend beim 2:0 (2:0) keine Chance und hält damit Kurs auf die Titelverteidigung. Die in der Vorrunde bisher so überzeugenden Bremer dürfen als Dritte der so genannten Todesgruppe A aber immerhin noch im UEFA-Pokal-Wettbewerb weiterspielen.

Vor 98.700 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou sorgten Superstar Ronaldinho (13. Minute) und Eidur Gudjohnsen (18.) mit ihren frühen Toren dafür, dass Werders Traum von der dritten Teilnahme in Serie an der Top-16-Runde praktisch schon in der Anfangsphase platzte. “Barca“ blieb auch im 17. Meisterliga-Heimspiel hintereinander unbesiegt.

Verdienter Sieg

“Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir waren nicht so präsent, wie wir dazu in der Lage sind“, monierte Werders Trainer Thomas Schaaf. Hinzu seien Fehler gekommen. “Beim ersten Gegentor darf der Ball nicht unter der Mauer durchgehen. Und beim 0:2 haben man das Spiel über die Flügel zu Stande kommen lassen, das die Spanier mögen. “Deshalb gratulieren wir Barcelona, sie sind verdient weitergekommen, dennoch haben wir insgesamt in dieser Champions-League-Saison unsere Fans begeistert“, so Schaaf.

Die Bremer gingen das Unternehmen Achtelfinal-Qualifikation, die laut Clubchef Jürgen L. Born angesichts der Gruppen-Rivalen “Barca“ und FC Chelsea dem “achten Weltwunder“ gleichkomme, wie angekündigt mit offensiver Aufstellung an. Doch vom Anpfiff an sahen sie sich stürmischen Angriffen der Katalanen, deren Hochgeschwindigkeits-Fußball sie anfangs nichts entgegenzusetzen hatten, gegenüber. Ludovic Giulys Schuss (10.) von der Strafraumgrenze konnte Tim Wiese noch reaktionsschnell abwehren. Drei Minuten später war der Torhüter aber machtlos, als Ronaldinho einen Freistoß aus 18 Metern unter der hochspringenden Bremer Abwehrmauer hindurch in die Maschen schob.

Gelähmte Bremer?

Dieser frühe Schock saß - und “Barcas“ nächste Chance auch. Der stark aufspielende Superstar Ronaldinho setzte Giuly per Traumpass gekonnt in Szene und Gudjohnsen vollendete dessen Maßflanke zum 2:0. Die wie gelähmt wirkenden Bremer kamen gar nicht in die Zweikämpfe und standen auch beim zweiten Gegentreffer nur staunend Spalier. Nach vorn ging bei den Hanseaten, deren Torjäger Miroslav Klose im Sturm erneut von Hugo Almeida unterstützt wurde, außer bei Naldos Freistoß (38.) noch nichts. Und hinten hatten sie Glück, dass nach Gudjohnsens Pfostenschuss der an sich starke Giuly den Abpraller vorbeischoss.

“Wir haben nur als Zuschauer agiert und Barca kommen lassen. So hat man hier keine Chance“, kritisierte Manager Klaus Allofs an seinem 50. Geburtstag Werders schwachen Auftritt vor der Pause. Nach dem Wiederanpfiff besannen sich die Gäste endlich auf ihre Stärken und zeigten auch den Willen, den Kampf noch einmal anzunehmen. Klose (55.) und Almeida (59.) boten sich erste gute Einschussmöglichkeiten. Die Hausherren ließen sich nun unverständlicherweise zurückfallen, lauerten auf Konter im eigenen Stadion. Nach Ronaldinhos Traumpass vergab Gudjohnsen (56.) die Riesenchance zum 3:0, auf der Gegenseite traf Daniel Jensen (61.) mit einer verunglückten Flanke die Latte.

Hamburg fliegt raus?

Mit Ivan Klasnic für den wirkungslosen Almeida (71.) und später Aaron Hunt für den indisponierten Pierre Womé (80.) brachte Schaaf noch zwei frische Stürmer in die Partie. Doch insgesamt fehlte den Aktionen der dank Barcelonas “halber Kraft“ nun mit viel mehr Raum ausgestatteten Gäste, die die zweiten 45 Minuten sogar leicht überlegen gestalten konnten, weiterhin die Durchschlagskraft.

Am Mittwoch (6.12.) wird sich voraussichtlich der Hamburger SV am sechsten Spieltag der Champions League vom internationalen Fußball-Geschehen verabschieden. Gegen ZSKA Moskau wollen die Hanseaten im sechsten Auftritt wenigstens noch die ersten Punkte einfahren. Nationaltorhüter Jens Lehmann und der FC Arsenal benötigen beim FC Porto noch einen Punkt für den sicheren Einzug ins Achtelfinale. Anstoß ist jeweils um 20.45 Uhr (MEZ). (ina)

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Champions-League-Finale 2006: Der FC Barcelona hat den CupBild: AP
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