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Wer muss gehen, wer darf bleiben?

Malte Rohwer-Kahlmann
19. Dezember 2016

Gladbach und Wolfsburg straucheln in der Bundesliga. Am 16. Spieltag treffen beide Klubs aufeinander und versuchen, zumindest mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen. Für beide Trainer wird es eine Bewährungsprobe.

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FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach 2:0
Bild: picture-alliance/dpa/T. Hase

Es ist noch nicht lange her, da zählten Wolfsburg und Mönchngladbach zu den Top-Teams der Bundesliga. Die Saison 2014/2015 beendeten die "Wölfe" auf dem zweiten Platz, die "Fohlen" auf dem dritten. Doch die Bundesliga hat sich weitergedreht. Und so ist das Spiel der beiden Teams am Dienstag (Anstoß 20 Uhr MEZ, ab 19:45 Uhr im DW-Liveticker) kein Duell um einen Champions-League-Platz - sondern die Möglichkeit, ein wenig Abstand zu den Abstiegsplätzen zu gewinnen. Mehr noch: Für die Trainer André Schubert und Valerien Ismael geht es im letzten Spiel vor der Winterpause möglicherweise auch um ihren Job.

Schubert unter Druck

"Schubert raus!", skandierten die mitgereisten Gladbach-Fans nach dem Spiel in Augsburg am vergangenen Samstag. Die Borussia hatte mit 1:0 verloren, zudem musste Weltmeister Christoph Kramer mit einer schweren Verletzung am Sprunggelenk ausgewechselt werden. Er wird für einige Wochen ausfallen. Es war wieder mal ein Spiel, das man in Gladbach gerne sofort vergessen würde.

Deutschland Fussball enttäuschte Gladbacher nach dem Spiel gegen Köln
Die Mönchengladbacher fahren vor allem auswärts kaum Punkte einBild: imago/Team 2

Erst einen Auswärtspunkt holte die Borussia in dieser Saison, Platz 13 dürfte für einen Verein, der die letzten Jahre konstant europäisch gespielt hat, doch eher enttäuschend sein. Der Druck auf Schubert, der erst im September seinen Vertrag bis 2019 verlängert hatte, wächst also. Sportdirektor Max Eberl derweil will erst nach dem Spiel gegen Wolfsburg mögliche Konsequenzen aus der verkorksten Hinrunde ziehen. "Wir müssen uns mit aller Macht dagegenstemmen und das letzte Spiel des Jahres gewinnen", sagte er - eine deutliche Forderung in Richtung Schubert.

Ein Nachfolger stünde anscheinend schon bereit, sollte Schubert den Erwartungen Eberls nicht mehr entsprechen. Laut dem Sportmagazin "Kicker" könnte Dieter Hecking der neue Trainer der Gladbacher werden. Dieser war seinerseits noch bis vor wenigen Wochen Trainer des VfL Wolfsburg.

Auch Ismael braucht drei Punkte

Valerien Ismael löste Hecking zum achten Spieltag ab. Damals stand Wolfsburg auf dem 16. Tabellenplatz. Doch seitdem hat sich nicht viel geändert: Einen Rang haben die Wolfsburger gutgemacht, noch immer sind die Abstiegsplätze bedrohlich nahe.

Dabei hatte man vor dieser Saison für 60 Millionen Euro neue Spieler geholt, nur Bayern und Dortmund haben mehr ausgegeben. Eingeschlagen haben die Transfers bisher jedoch nicht. Auch in Wolfsburg bleiben, genau wie in Gladbach, die sportlichen Leistungen weit hinter den Erwartungen zurück.

Deutschland FC Ingolstadt 04 v VfL Wolfsburg
Für Valerien Ismael wird es nach zwei Monaten als Wolfsburg-Trainer engBild: Getty Images/Bongarts/D. Calagan

Und auch abseits des Platzes kann von einem ruhigen Umfeld kaum die Rede sein. Zuletzt standen erneut Julian Draxler und dessen Wechselwünsche in der Kritik. Nun wurde Abwehrspieler Philipp Wollscheid nach angeblich despektierlichem Verhalten gegenüber einem Mitarbeiter bis zur Winterpause vom Training suspendiert.

Eine Trennung von Ismael wird - trotz des 1:0-Sieges gegen Frankfurt am Wochenende - immer wahrscheinlicher. Mit David Wagner, derzeit Teammanager beim englischen Zweitligisten Huddersfield Town, sagte ein Kandidat am Dienstag offenbar bereits ab. Sowohl Ismael als auch Schubert brauchen  gute Argumente, um ihren Job auch über die Winterpause hinaus zu behalten. Ein Sieg ist für beide Trainer unabdingbar.

Duell Erster gegen Zweiter

Darüber hinaus empfängt Dortmund am Dienstag die Augsburger, Schalke reist nach Hamburg und Mainz gastiert in Frankfurt. Anstoß ist jeweils um 20 Uhr. Am Mittwoch richten sich dann alle Augen auf das Top-Duell zwischen Bayern und Leipzig. Außerdem findet das Rhein-Derby zwischen Köln und Leverkusen statt, Abstiegskandidat Darmstadt tritt bei der Hertha an, Ingolstadt spielt gegen Freiburg, und Bremen versucht, Hoffenheim die erste Niederlage der Saison zuzufügen. Auch hier rollt der Ball jeweils ab 20 Uhr.

Alle Spiele des 16. Spieltags der Fußball-Bundesliga können Sie im DW-Liveticker oder bei Twitter (@dw_sport) mitverfolgen. Wir starten mit der Berichterstattung am Dienstag und Mittwoch jeweils um etwa 19.45 Uhr MEZ.