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Wer landet den nächsten Pokal-Coup?

Calle Kops, Aswad Hasrat-Nazimi (sid, dpa)27. Oktober 2014

Mit Kickers Offenbach, dem 1. FC Magdeburg und den Würzburger Kickers stehen drei Amateur-Teams aus der 4. Liga in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Sieben Bundesligisten sind bereits nicht mehr dabei.

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Die Dortmunder Sven Bender, Shinji Kagawa und Sokratis (l.-r.) schauen betreten zu Boden (Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Bild: Getty Images

Aus den acht Dienstagspaarungen sticht das Duell FC St. Pauli gegen Borussia Dortmund hervor. Die sportliche Krise beim BVB hat bereits bedenkliche Ausmaße angenommen, bei einer Niederlage des Bundesligisten beim Zweitligisten wäre ein neuerlicher Tiefpunkt erreicht. "Das Besondere an Borussia Dortmund und dem Klub-Umfeld ist, dass wir trotzdem die nötige Ruhe bewahren und besonnen handeln. Was wir zurzeit nicht mehr ausstrahlen, ist Gelassenheit. Aber das dürfen wir angesichts unserer Ergebnisse auch nicht mehr", betonte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke. Bei den Kiezkickern will sich der Vorjahresfinalist den Frust von der Seele schießen und in die Erfolgsspur zurückkehren.

Unterdessen geht Pauli-Trainer Thomas Meggle die Partie mit Galgenhumor an. "Das ist ein vollkommen anderer Wettbewerb, in dem wir in dieser Saison noch ungeschlagen sind", sagte der Coach vor der Begegnung am Hamburger Millerntor mit einem Augenzwinkern. Spätestens seit der 0:4-Heimschlappe am vergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC sehen sich die Norddeutschen ungeachtet der sportlichen Probleme des Vize-Meisters als totaler Außenseiter. "Aber die Rolle als Underdog liegt uns. Das kann ein dreckiges Spiel werden. Ich bin sicher, dass die Dortmunder lieber zu Hause gespielt hätten. Jetzt werden wir alles dafür tun, dass diese Nacht in die Geschichte unseres Vereins eingeht", betonte Meggle.

Duisburg ist hoch motiviert

Duisburgs Kevin Wolze (l.) und Dennis Grote (r.) bejubeln den Pokalerfolg über Nürnberg (Foto: Revierfoto)
Wolze (l.) und Grote beim MSV-Sieg gegen NürnbergBild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Drittligist MSV Duisburg will gegen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln für die nächste Überraschung im DFB-Pokal sorgen. "Für uns ist das ein Sahnespiel, für das wir alles rausholen werden", sagte MSV-Keeper Michael Ratajczak. In der Zweitrundenpartie erwartet der MSV ein ausverkauftes Stadion. "Jeder von uns brennt auf dieses Spiel vor so einer Kulisse. Das pusht uns ungemein", meinte Angreifer Zlatko Janjic. In Runde eins bezwang das Team von Trainer Gino Lettieri den Zweitligisten Nürnberg mit 1:0.

Von der Weser ins Erzgebirge

Auch dem Chemnitzer FC gelang bereits eine Pokalüberraschung, und nun kommen die krisengeschüttelten Bremer. "Der Sieg aus dem Pokal gibt unserer Mannschaft hoffentlich noch mal einen Schub", schwärmte Chemnitz-Präsident Mathias Hänel nach dem Erstrunden-Pokalkrimi gegen Bundesligist Mainz 05. Mit 10:9 nach Elfmeterschießen warf der Drittligist den damaligen Europa-League-Teilnehmer aus dem Wettbewerb. "Einer kämpft für den anderen, das zeichnet diese Mannschaft aus", betont Anton Fink. Mit sechs von fünfzehn geschossenen Toren hat er maßgeblichen Anteil daran, dass der Chemnitzer FC mit großen Aufstiegsambitionen auf dem vierten Rang der dritten Liga steht.

Bremen durchläuft hingegen in der Bundesliga eine wahre Horrorsaison. Platz 18 und kein Sieg nach neun Spieltagen: Das war dem neuen Aufsichtsratschef Marco Bode zu wenig. Er zog die Reißleine, entließ Trainer Robin Dutt und installierte Viktor Skripnik. "Jeder erwartet, dass wir gewinnen, wir sind Favorit und wollen dieser Favoritenrolle gerecht werden", fasst Skripnik die Situation zusammen und ergänzt: "Meine Mannschaft darf nicht hochnäsig sein, sondern muss mit breiter Brust auftreten." Gute Voraussetzungen für ein packendes Pokalspiel.

Außerdem spielen am Dienstag der VfR Aalen gegen Hannover 96, Arminia Bielefeld gegen Hertha BSC, der 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Greuther Fürth, Dynamo Dresden gegen den VfL Bochum und Kickers Offenbach gegen den Karlsruher SC.

Bayern-Keeper Neuer warnt vor HSV

Mönchengladbachs Raffael (vorne) und Dante von Bayern versuchen an den Ball zu kommen (Foto: Bernd Thissen/dpa)
Gladbachs Raffael und Bayerns Dante im ZweikampfBild: picture-alliance/dpa/ B. Thissen

Das torlose Remis zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München am Sonntag war ein Bundesliga-Topspiel, das diesen Namen wirklich verdient hatte. Im Pokal muss der Titelverteidiger aus München nun am Mittwoch beim Hamburger SV ran. "Da müssen wir uns wieder mehr Möglichkeiten erspielen. Da bekommst du nichts geschenkt", sagte Bayern-Torhüter Manuel Neuer nach dem Spiel in Gladbach. Schmerzlich vermisst wurde dabei der zuletzt überragende Arjen Robben, der verletzungsbedingt nicht auflaufen konnte. Gegen defensiv sehr gut organisierte Gladbacher wären die Sololäufe des Niederländers eine gute Waffe gewesen. Ob er in Hamburg wieder dabei ist, ist noch offen.

Borussia Mönchengladbach ist seit 15 Pflichtspielen ohne Niederlage, weiterhin erster Verfolger der "Über-Bayern" und erntete jede Menge Lob für den beherzten Auftritt im Bundesliga-Duell mit dem Rekordmeister. Trotz des starken Saisonstarts hebt rund um den Borussia-Park aber niemand ab, dafür sorgt schon Trainer Lucien Favre. "In der Tabelle ist es sehr eng. Wir haben Geduld und wissen, wohin wir wollen. Natürlich sind wir ehrgeizig, aber wir gehen von Spiel zu Spiel", sagte der Schweizer, der mit seiner Mannschaft im Pokal bei Eintracht Frankfurt gastiert.

Geht Wolfsburgs Erfolgswelle weiter?

Der VfL Wolfsburg konnte sich zuletzt in der Spitzengruppe der Bundesliga festsetzen. Nach vier Ligaerfolgen in Serie steht der VfL auf Platz drei, auch in der Europa League sind die "Wölfe" als Zweiter auf Kurs. Im Pokal empfangen die Niedersachsen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim. "Man hat gesehen, dass wir eine Riesenbrust haben. In dieser Form sind wir nur schwer zu schlagen", sagte Wolfsburg-Coach Dieter Hecking, der aber dennoch vor dem kommenden Gegner warnte: "Heidenheim ist ein unbequemer Gegner." Wirkliche Stars hat das Team von Aufstiegstrainer Frank Schmidt jedoch nicht, wobei Spieler wie Kapitän Marc Schnatterer, Keeper Jan Zimmermann oder auch Stürmer Florian Niederlechner in dieser Saison überzeugen.

In den weiteren Partien des Mittwochs erwarten 1860 München den SC Freiburg, 1899 Hoffenheim den FSV Frankfurt und der 1. FC Magdeburg das Team von Bayer Leverkusen. Darüberhinaus spielen RB Leipzig gegen Erzgebirge Aue und die Würzburger Kickers gegen Eintracht Braunschweig.

Alle Paarungen der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde finden Sie hier.