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Treffpunkt Europa am 28.02.2009 um 0.30 UTC

Susanne Henn28. Februar 2009

Wer ist besonders gefährdet, vor der Volljährigkeit schwanger zu werden? In welchen europäischen Ländern klappt die Vorbeugung besonders gut? Und wie lebt man eigentlich als Teenager mit Kind?

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Welches Alter ist das richtige, um ein Kind zu bekommen?
Welches Alter ist das richtige, um ein Kind zu bekommen?Bild: BilderBox

Für tausende Frauen in Europa kommt eine Schwangerschaft viel früher, als in der Lebensplanung eigentlich vorgesehen: Teenager, die ungewollt schwanger werden und dann oft nicht wissen, was sie in dieser Situation erwartet.

In Großbritannien gibt es EU-weit die meisten Teenager-Schwangerschaften

In der Europäischen Union ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Geburtenrate bei den unter 18-Jährigen generell zurückgegangen. Laut Forschungen aus dem Jahr 2007 sind es je nach Land zwischen zwölf und 25 Geburten pro 1000 Mädchen. Doch das ist kein Trost für britische Politiker und Gesundheitsbehörden.

Seit Jahren führt Großbritannien die europaweiten Statistiken bei Teenager-Schwangerschaften an. Immerhin 2,7 Prozent der 15- bis 18-jährigen Mädchen bekommen ein Baby oder brechen eine Schwangerschaft ab. Die Präventionskampagnen greifen keineswegs überall auf der Insel, wie Ruth Rach aus London berichtet.

Vorbildliche Schulprojekte in den Niederlanden

Gute Noten, wenn es um die Reduzierung ungewollter Teenager-Schwangerschaften geht, bekommen in der in der EU vor allem Italien, Dänemark und Schweden und die Neumitglieder Slowenien und Zypern. Überall dort liegen die die Quoten bei fünf bis sieben schwangeren Mädchen in einer Gruppe von 1000.

Genau so gut sieht es in den Niederlanden aus, wo die Behörden besonders stolz auf ihre Aufklärungsprojekte an Schulen sind. Kerstin Schweighöfer hat eine Lehrerfortbildung in Amsterdam besucht.

Was tun, wenn Babypuppe "Michel" schreit?

Lernen, wie es ist, ein Kind zu haben - ohne aber die Konsequenzen tragen zu müssen. Das wird beim Projekt "Baby-Bedenkzeit" in Deutschland angeboten. In dem Land werden etwa 0,7 Prozent der Mädchen unter 18 schwanger, die große Mehrheit ungewollt. Damit liegt Deutschland statistisch gesehen im europäischen Mittelfeld. Das Projekt "Baby-Bedenkzeit" macht Schülerinnen eine Woche lang zu Müttern - Puppenmüttern. Mareike Röwekamp hat einige von ihnen in Leverkusen getroffen.

Dazu: Interview mit Sigrid Weiser von "pro familia", Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung.

Reue im Rückblick? Portrait einer ungarischen jungen Mutter

Jede Geschichte einer Teenager-Schwangerschaft ist anders. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind kann sehr hart sein. Vor zwölf Jahren hat sich eine junge Frau in Ungarn, Ildikó Orsós, entschlossen, ihr erstes Kind nicht abzutreiben, sondern es zu bekommen. Ihre Eltern haben sie dabei unterstützt. Ildiko lebt heute im süd-ungarischen Dorf Magyarszék. Unser Reporter Christian Erdei hat sie besucht.