Wenig Sympathie für Fremde in Ungarn
19. Dezember 2002Budapest, 19.12.2002, PESTER LLOYD, deutsch
Vierzig Prozent der Ungarn möchten, dass sich überhaupt keine Fremden in ihrem Land niederlassen. Immerhin 54 Prozent aber sind der Meinung, dass ihnen je nach Prüfung das Recht auf Asyl oder zur Niederlassung gegeben werden soll. Nur sechs Prozent sind für einen unbegrenzten Zuzug. Die jüngsten Erhebungen zeigen, dass in der Riege der früheren kommunistischen Staaten die Fremdenfeindlichkeit in Ungarn am höchsten ist. Die meisten Vorbehalte gibt es gegen Zigeuner und Araber. Deren Einwanderung wird auf Grund der mit ihnen, so wird vermutet, steigenden Arbeitslosigkeit und Kriminalität abgelehnt. Überraschenderweise ist die Mehrheit ebenso dagegen, dass sich Bürger aus EU-Ländern niederlassen. Es beruhigt immerhin, dass Fremdenangst nicht auch gleich heißt, Sympathien für die politisch extrem Rechte zu hegen. Bestes Beispiel dafür ist, dass bei den Wahlen im April die rechtspopulistische MIÉP die Fünf-Prozent-Hürde ins Parlament nicht mehr erreichen konnte. (fp)