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Wen treffen die Iran-Sanktionen?

27. Juli 2010

EU beschließt scharfe Iran-Sanktionen +++ Welche Folgen haben die Strafen für die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Iran? +++ Jerusalemer Bischof wird Präsident des Lutherischen Weltbundes

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Grafik: DW/Steinmetz
Bild: DW

Im Atomstreit mit dem Iran ist Europa den USA auf dem Weg verschärfter Sanktionen gefolgt. Am Montag (26.07.2010) beschlossen die europäischen Außenminister in Brüssel die schärfsten EU-Sanktionen aller Zeiten gegen den Iran. Damit geht nach den USA jetzt auch die EU über die am 6. Juni beschlossenen Sanktionen der Vereinten Nationen hinaus. Teheran hat auf diese Ankündigung mit scharfer Kritik reagiert. Die Strafmaßnahmen seien "weder konstruktiv noch effektiv" und machten den Streit um das iranische Atomprogramm nur noch komplizierter, sagte Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Dienstag nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. Gleichzeitig bekräftigte Präsident Mahmud Ahmadinedschad die Bereitschaft seines Landes zu weiteren Verhandlungen.

Strafenkatalog als Eigentor?

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Deutschland ist einer wichtigsten Handelspartner des IranBild: AP GraphicsBank/DW

Nach Angaben von EU-Diplomaten sind vor allem neue Handelsbeschränkungen für Güter vorgesehen, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet werden können. Das betrifft vor allem die europäisch-iranischen Handelsbeziehungen, die in der Vergangenheit trotz des seit Jahren schwelenden Atomstreits gut waren: So exportierten beispielsweise im vergangenen Jahr allein deutsche Unternehmen Waren im Wert von rund 3,7 Milliarden Euro in die Islamische Republik. Zudem werden auch Investitionen in den für Europa so bedeutsamen Öl- und Gassektor verboten. Wie wirksam sind die Maßnahmen? Und schadet sich Europa mit den Sanktionen am Ende selbst?

Der politische Bischof Munib Younan

Bischof Munib Younan, Foto: epd
Neu an der Spitz des LWB: Munib YounanBild: epd

Der palästinensische Bischof Munib A. Younan steht künftig an der Spitze des Lutherischen Weltbundes (LWB). Die in Stuttgart tagende elfte LWB-Vollversammlung wählte den Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land mit großer Mehrheit zu ihrem neuen Präsidenten. Der 59-Jährige folgt dem US-amerikanischen Bischof Mark Hanson an der Spitze des Dachverbandes, der rund 70 Millionen evangelische Christen weltweit repräsentiert. Der in Jerusalem geborene Younan gilt als streitbarer Kämpfer für einen gerechten Frieden im Nahen Osten und Förderer des interreligiösen Dialogs.

Redaktion: Ina Rottscheidt