Weltweit weniger Bibeln in Hotelzimmern
25. Juli 2017Die Heilige Schrift in der Nachttischschublade zur Erbauung der Reisenden gehörte einmal zum Standardangebot von Hotels, vor allem in den USA. Heute gibt es sie vielfach nur noch auf Anfrage.
Laut Bibelverein Gideons International, der traditionell weltweit Bibeln zur Verfügung stellt, ist beispielsweise in Deutschland die Zahl von 48.000 von Hotels angeforderten Exemplaren im Jahr 2006 auf 26.000 im Jahr 2016 gesunken.
In den Steigenberger Hotels mit Sitz in Frankfurt sei es seit 2015 nicht mehr Standard, eine Bibel oder einen Koran in die Zimmer zu legen, sagte eine Sprecherin. Das bedeute, für neu eröffnete oder übernommene Hotels seien keine Bibeln mehr angeschafft worden. In älteren Betrieben lägen noch welche aus. Eine Sprecherin der AccorHotels gab an, dass man sich als weltumspannender Konzern dazu entschieden habe, sich in religiösen Fragen neutral zu verhalten. Zu AccorHotels gehören unter anderem Ibis, Mercure, Novotel und Sofitel.
Der Gideonbund ist eine 1899 in den USA gegründete Vereinigung, deren Ziel es ist, Menschen mit den Grundlagen des Christentums vertraut zu machen. Mittlerweile hat die Organisation, die sich über Spenden finanziert, weltweit mehr als zwei Milliarden Bibeln in 200 Ländern verteilt.
Das Hotel Indigo in Newcastle hat in seinen Zimmern die Nachttisch-Bibel schon seit einigen Jahren durch ein E-Book-Lesegerät ersetzt, auf dem in der Bibel geblättert werden kann.
is/ks (epd)