Weltrekord: Der Bluthund vor dem Sprung
Unter dem Namen "The Bloodhound Project" arbeitet ein britisches Team am neuen Geschwindigkeits-Weltrekord. Ein Einblick in die Welt der Tüftler und Fanatiker eines Sports, der die Grenzen des Machbaren herausfordert.
Wann wird er von der Leine gelassen?
Noch steht der mit einem Überschall-Antrieb ausgestattete Wagen in der Werkshalle. Eigentlich sollte er bereits in diesem Jahr versuchen, den Weltrekord an Land von derzeit 1228 Stundenkilometern zu brechen. Aus Geldmangel wird das auf 2017 verschoben. Ein Testlauf aber soll schon bald am Flughafen Newquay in Cornwall stattfinden.
Eine Welt voll Technik und Adrenalin
Glückwunsche aus aller Welt - sie können die Fahrer dieser Autos brauchen! Wie die Formel 1 ist auch der Hochgeschwindigkeitssport eine Welt von Technikern und Adrenalin-Süchtigen. Die Faszination liegt in der ständigen Konfrontation mit dem technisch Machbaren.
Oben britisch....
Im Team rund um Projektleiter Richard Noble und Fahrer Andy Green sind Ingenieure, Konstrukteure und ein Arzt. Unterstützt wird das Projekt vor allem von britischen Unternehmen und Universitäten. Die Hauptsponsoren Rolls-Royce und Jaguar wollen testen, was man mit dem nötigen Mut aus ihren Motoren rausholen kann.
...unten deutsch
Die Karosserie des Fahrzeugs ist nicht nur sprichwörtlich aus Krupp-Stahl. Die britische Tochter des deutschen Konzerns ThyssenKrupp liefert das Rohmaterial. Doch auch der Rest der Technik stammt nicht allein aus britischer Hand. Der Antrieb basiert auf den Düsen des Eurofighters, bekanntlich ein gesamteuropäisches Projekt.
Durch die Augen des Monsters
Um den Fans einen Einblick in das Cockpit zu ermöglichen, hat das Team eine Attrappe bereit gestellt. Die Konsolen erinnern eher an ein Flugzeug als an ein Auto. Kein Wunder also, dass Fahrer Andy Green eigentlich Pilot der britischen Luftwaffe ist. Und nicht nur das, Green ist auch amtierender Weltrekordhalter.
Wo bleibt der Nachwuchs?
Doch nicht nur Geschwindigkeits-Fans sollen angelockt werden. Mit der Unterstützung des Projekts erhofft sich die britische Regierung einen Werbeeffekt für die Ingenieurs-Berufe. Dass Technik mehr bedeutet als mathematischer Formelsalat soll im Erfinderland der Dampfmaschine wieder klar werden.