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Weißrussland: „EU unterstützt mit Sacharow-Preis Politik der Moral“

26. Oktober 2006

Sacharow-Preisträger Alexander Milinkewitsch im Interview von DW-RADIO

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Es gebe in Weißrussland Menschen, „die in einem freien und unabhängigen Land leben wollen und die bereit sind, für ihre Würde zu kämpfen“: Alexander MilinkewitschBild: AP
„Dieser Preis gilt allen Menschen, die im Frühjahr 2006 in Minsk gegen das Regime protestiert haben.“ Das sagte Alexander Milinkewitsch, weißrussischer Oppositionsführer, in einem Interview des Belarus-Programms von DW-RADIO. Das Europäische Parlament hatte am Donnerstag (26.10.) Milinkewitsch den diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit zugesprochen. Es gebe in Weißrussland Menschen, „die in einem freien und unabhängigen Land leben wollen und die bereit sind, für ihre Würde zu kämpfen“, so Milinkewitsch in der Deutschen Welle. Die EU unterstütze mit dieser Würdigung die „Politik der Moral“ in seinem Land. Milinkewitsch, der im Mai 2006 zwei Wochen in Haft saß, will das Preisgeld von 50.000 Euro zur Unterstützung oppositioneller Gruppen in Weißrussland verwenden.

Anatolij Lebedko, ein führender Oppositioneller Weißrusslands, sagte der Deutschen Welle: „Diese Auszeichnung nehmen wir als einen Vorschuss für die künftige Entwicklung des Landes auf dem Weg zur Demokratie. Für uns ist es ein bedeutendes Signal, dass der Preis vom Europäischen Parlament verliehen wird. Wir finden es positiv, dass Weißrussland dort immer wieder auf der Tagesordnung steht.“ Es gebe viele Menschen, die für ihr politisches Engagement inhaftiert worden seien. Diese Bürger seien „auf lange Zeit der Möglichkeit beraubt, die Zukunft des Landes mitzugestalten“.
26. Oktober 2006
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