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Weißes Haus, zweiter Versuch

28. Mai 2015

Gegen Homosexualität, Abtreibung, die Steuerbehörde IRS und den IS - das ist die "kühne Vision" des jüngsten Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner. Doch Rick Santorum dürfte wie schon 2012 scheitern.

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Rick Santorum, Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner (Foto: Getty Images/L. Segall)
Bild: Getty Images/L. Segall

Der erzkonservative US-Republikaner Rick Santorum will sich erneut um das Präsidentenamt bewerben. "Ich habe eine kühne Vision für Amerika, die klar und konservativ ist", sagte der 57-Jährige bei der Ankündigung seiner Kandidatur am Mittwoch in Cabot im Bundesstaat Pennsylvania, wo er bereits Senator war. "Mit Ihrer Hilfe und der Gnade Gottes können wir dieses Land verändern", rief er vor Anhängern aus. Er sei die beste konservative Wahl, um die "Maschine Clinton" zu besiegen, heißt es auf seiner Website in Anspielung auf seine Zeit als Senator während der Amtszeit von Präsident Bill Clinton.

"IS ins siebte Jahrhundert zurückbomben"

Der Katholik hat sich öffentlich gegen Homosexualität und Abtreibung ausgesprochen. "Als Präsident werde ich für den Grundsatz einstehen, dass jedes Leben zählt: das der Armen, der Behinderten und der Ungeborenen", so Santorum weiter. Er betont außerdem seine Herkunft aus einer Arbeiterfamilie und plädiert für eine Einheitssteuer sowie eine Abschaffung der Steuerbehörde IRS.

Santorum kritisierte ferner die außenpolitische Strategie von Präsident Barack Obama als zu lasch. Die USA müssten gegen die im Irak und in Syrien erfolgreiche Dschihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) viel härter vorgehen, forderte Santorum. "Wenn diese Typen eine Islam-Version des siebten Jahrhunderts zurückbringen wollen, dann ist meine Empfehlung, lasst uns unsere Bomber laden und sie ins siebte Jahrhundert zurückbomben."

Noch mehr Außenseiter als bei Wahlen 2012

Der Vater von sieben Kindern landete in den republikanischen Vorwahlen 2012 auf dem zweiten Platz und unterlag schließlich Mitt Romney. Er wolle nun in die Fußstapfen jener Parteikollegen treten, die das Rennen nach einem zweiten Platz in den Vorwahlen in den darauffolgenden Wahlen gewannen: die ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush sowie Ronald Reagan. Dieses Mal ist Santorum allerdings noch mehr ein Außenseiter im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur, um die sich voraussichtlich mehr als ein Dutzend Republikaner bewerben werden. Neben sechs bereits offiziellen Kandidaten dürfte sich Santorum auch gegen Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush durchsetzen müssen, dessen Kandidatur in den kommenden Wochen erwartet wird. Er ist der Bruder von Ex-Präsident George W. Bush.

sti/joz (afp, dpa)