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Treffpunkt Europa 18.10.2008 um 05:35 UTC

Bernd Riegert17. Oktober 2008

Auf dem Rummelplatz der Literaturszene, der Buchmesse in Frankfurt am Main, sind die großen Attraktionen die bekannten Star-Autoren und die großen Verlage. Junge, unbekannte Schriftsteller haben es in Europa schwer.

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Für viele bleibt es ein Traum: Das eigene BuchBild: picture-alliance / OKAPIA KG

1997 wurde in Großbritannien ein Märchen war. Die völlig unbekannte Debütautorin Joanne Rowling erfand Harry Potter und mit ihm den Stein der Weisen in der Literaturszene. Ihr Aufstieg zur steinreichen Romanautorin ist die absolute Ausnahme.

In die Tonne

In Deutschland kommen zwar jedes Jahr 100 000 neue Titel in die Buchregale, aber unbekannte Autoren haben es dennoch nicht leicht. Die Buchhandelsketten und die Verlage setzen auf Massenware, die Umsatz verspricht. Unverlangt Eingesandtes landet bei den meisten Verlagen im Papierkorb hat Holger Ehling beim Suhrkamp Verlag erfahren.

Nicht immer jung

Autoren, die ihren ersten Roman schreiben, müssen nicht unbedingt blutjung sein. Manche lassen sich mit ihrem Debüt viel Zeit, wie der amerikanische Schriftsteller Sidney Sheldon, der erst mit 50 Jahren seinen ersten Roman veröffentlichte. Lebenserfahrung bringt gute Geschichten. Andere Debütanten sind sehr jung, wie der Pole Miroslaw Nahacz, der mit 19 Jahren für sein allererstes Werk den ersten Literaturpreis erhielt. Wir lassen die 33jährige Kölnerin Jasna Mittler zu Wort kommen, die ihr erstes Buch "Der Heilige Erwin" geschrieben hat.

Netzwerker in Ungarn

Die meisten Jung-Autoren können vom Schreiben nicht leben. Sie brauchen einen ordentlichen Beruf, um ihre Berufung zu finanzieren. In Ungarn haben sich Nachwuchs-Schriftsteller zu einem Netzwerk zusammen geschlossen, um sich zu unterstützen und in der Literaturszene bekannt zu machen, berichtet Krisztian Erdei.

Durchbruch in Lettland

Sechs Jahre braucht die Lettin Laima Muktupavela vom ersten Buch bis zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Jetzt fühlt sie sich frei, das zu schreiben, was sie will. Ihr Verlag unterstützt sie. Birgit Johannsmeier hat die lettische Autorin in ihrem schönen Haus in Riga besucht und über iher Buch "Das Champignonvermächtnis" gesprochen.

Drei Bücher - Drei Hoffungsträger

Aus Deutschland, Frankreich und Tschechien stellen wir in aller Kürze die Erstlingswerke dreier hoffnungsvoller Autoren vor:

Julia Zange: Die Anstalt der besseren Mädchen, Suhrkamp Verlag

Emmanuelle Pagano: Der Tag war blau, Klaus Wagenbach Verlag

Jaroslav Rudis: Grandhotel, Luchterhand-Literaturverlag (erscheint im November)

Die Europäische Union will die auf europäischer Ebene brach liegende Nachwuchsförderung wiederbeleben. Sie stiftet einen europaweit ausgeschriebenen Literaturpreis für junge Belletristik. Informationen dazu finden sie bei den Verknüpfungen.