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Weiter blutige Proteste in Siliana

29. November 2012

Die Zahl der Verletzten in der tunesischen Provinzhauptstadt ist mittlerweile auf über 300 gestiegen. Dennoch kämpfen die Menschen dort weiter für mehr Arbeitsplätze und Investionen. Sie haben keine andere Wahl.

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Demonstranten in der nordtunesischen Stadt Siliana (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die tunesische Armee ist am Donnerstag den dritten Tag in Folge bei Protesten in der Provinzhauptstadt Siliana im Norden des Landes eingeschritten. Mehr als 300 Menschen wurden bislang bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den demonstrierenden Bewohnern der Stadt verletzt, die mehr Arbeitsplätze und staatliche Investitionen fordern. Zudem verlangen sie den Rücktritt von Provinzgouverneur Ahmed Ezzine und die Freilassung von 14 inhaftierten Aktivisten, die bereits seit April 2011 im Gefängnis sind.

Die Polizei hatte sich am Mittwochabend aus Siliana zurückgezogen, rückte dann aber am Donnerstag wieder in den Ort ein und versuchte, mit Tränengas eine Demonstration aufzulösen. Es folgten neue Auseinandersetzungen, die erst von der Armee beendet wurden.

Schlechter als unter Ben Ali

Als Hintergrund der anhaltenden Proteste gelten vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Armut in der Region. Siliana liegt rund 120 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tunis. Siliana gehört zu den vielen Orten im Landesinnern, denen es wirtschaftlich nie gut ging und deren Situation sich nach dem Sturz von Präsident Zine Abidine Ben Ali im Januar 2011 noch weiter verschlechtert hat.

sti/se (dpa afp)