Weihnachtshandel erfüllt niedrige Erwartungen
21. Dezember 2009Weihnachten kann stressig sein: Auf der Kölner Hohe Straße etwa gab es auch am letzten Adventssamstag kaum ein Vorankommen für die Kunden, die Stadt war voll. Das Wort "Weihnachtsstress" bekommt jedoch eine schärfere Bedeutung, wenn man sich die deutschen Händler anschaut. Für viele geht es im Dezember schlicht ums wirtschaftliche Überleben.
Denn oft sind die Geschäfte bis Ende November tief in den roten Zahlen. Erst das Weihnachtsgeschäft bringt sie in die Gewinnzone. Umso besorgter schaute der Handel auf den Dezember 2009. Wie gravierend hat sich die Wirtschaftskrise auf den Konsum ausgewirkt?
Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr
Noch mal gut gegangen - so könnte man das Fazit vieler Händler zusammenfassen. "Ganz ordentlich" sei es bisher gelaufen, sagte etwa Metro-Chef Eckhard Cordes der Financial Times Deutschland (FTD). Und Henning Kreke, Chef der Parfümeriekette Douglas ist "recht zufrieden". Die Umsätze entwickelten sich im Rahmen der Erwartungen. Enthusiasmus klingt anders.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) zieht ein vorsichtig optimistisches Fazit. Über das vierte Adventswochenende und die Woche davor sei man zufrieden. Jedoch habe es auch recht schwache Verkaufstage gegeben. Für das gesamte Weihnachtsgeschäft rechnet der HDE mit einem Umsatzminus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit läge man über der Prognose für das Gesamtjahr 2009: Hier rechnet der HDE mit einem Umsatzrückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
"Trend zum Zweitbaum"
Es gibt jedoch einige Branchen, die sich freuen können - Krise hin oder her. Flachbildfernseher liefen in diesem Jahr sehr gut, heißt es von den Händlern. "Da gibt es diese Begehrlichkeit auch einen zu haben", sagt ein Verkäufer in einem Saturn-Markt in Köln. Und auch der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie freut sich: Man verkaufe in diesem Jahr so viele Weihnachtsbäume wie nie zuvor. 29 Millionen Bäume würden die Deutschen kaufen, 500.000 mehr als im Vorjahr. Der Verband ist so glücklich, dass er gar von einem "Trend zum Zweitbaum" in den deutschen Haushalten spricht.
Etwas gedämpfter redet Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland über die aktuelle Lage. 2010 werde ein schwieriges Jahr, die Arbeitslosigkeit werde steigen. "Das wird dann auch der Handel zu spüren bekommen."
Autor: Benjamin Hammer
Redaktion: Zhang Danhong