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Enge Wirtschaftskooperation

25. September 2008

Deutschlands wirtschaftliches Engagement in Bosnien ist groß. Eine Broschüre stellt die vielfältige Zusammenarbeit vor und soll dabei helfen, die richtigen Ansprechpartner zu finden.

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Deutsche Botschaft in Sarajewo setzt sich für engere Zusammenarbeit einBild: picture-alliance/ dpa

„Die deutsche wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Bosnien-Herzegowina steht auf guten Füssen, sie hat eine gute Tradition.“ Das sagte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Schmidt, in Sarajewo bei der Präsentation der Broschüre „Wirtschaftliche Zusammenarbeit – Beispiele Deutscher Hilfsleistungen in Bosnien und Herzegowina“. Der Botschafter erläuterte der Deutschen Welle die umfassende Zusammenarbeit: „Das ist ein gemischtes Bild mit positiven und negativen Elementen. Ich glaube, dass die positiven Elemente überwiegen. Sie liegen vor allem in der ungeheuren Dichte unseres Handelsaustausches.“

Mehr Aufmerksamkeit für die Rechtssicherheit

Deutschland ist Bosniens Handelspartner Nummer zwei, direkt nach Kroatien. Der Botschafter räumte indes ein, das Bild sei im Hinblick auf Investitionen nicht ganz so positiv: „Hier finde ich mich häufig mit Erwartungen konfrontiert: der deutsche Botschafter möge darauf hinwirken, dass sich das Investitionsvolumen deutscher Firmen in Bosnien vergrößert.“ Darauf habe er aber keinen Einfluss, denn „deutsches Privatkapital sucht sich seine Wege dorthin, wo es sich am meisten lohnt.“ Bosnien habe zwar Standortvorteile, dazu gehöre der hohe Anteil der gut ausgebildeten und der deutschen Sprache mächtigen Arbeitskräfte. Allerdings auch Standortnachteile, wie bspw. das verbesserungsfähige Niveau der Rechtssicherheit. Joachim Schmidt ist allerdings überzeugt, “wenn die Regierungen in Bosnien-Herzegowina diesen Dingen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken werden, wird sich darauf so gut wie automatisch eine Verbesserung auch der Investitionsvolumina deutscher Firmen in Bosnien ergeben.“

Überblick über vielfältige Aktivitäten

Seit 1993 hat Bosnien und Herzegowina rund 300 Millionen Euro aus Deutschland erhalten. Dieses Engagement wäre nicht möglich gewesen ohne den Einsatz politischer Stiftungen, Bildungseinrichtungen und anderer deutscher Institutionen und Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen, die in Bosnien und Herzegowina viele Projekte realisieren, sagte der Botschafter. Die vorgestellte Broschüre solle einen „aktuellen, guten, umfassenden Überblick über alle Aktivitäten der deutschen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Bosnien und Herzegowina vermitteln“, so Joachim Schmidt. Sie umfasse sehr unterschiedliche Bereiche, „von der Jugendarbeit, über die Außenwirtschaft, Bildung, Regionalverwaltung bis hin zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz“, sagte Botschafter Schmidt.

Ziel der Broschüre ist es, interessierten Bosniern die Suche nach den richtigen Ansprechpartnern zu erleichtern. Daher werden viele deutsche Organisationen vorgestellt, die sich in Bosnien und Herzegowina engagieren. Der Botschafter würdigte besonders die Arbeit der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). „Sicherlich haben diese Institutionen am meisten zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder beigetragen“, sagte der deutsche Botschafter.

Samir Huseinovic