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Musik im Palais Schaumburg

Anastassia Boutsko22. September 2009

Experimentelles und Publikumswirksames in den 60er Jahren

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Pianist Stefan Litwin (Quelle: Barbara Frommann)
Pianist Stefan LitwinBild: Barbara Frommann

Im Rahmen des Projektes "Weg der Demokratie" wurde der Pianist Stefan Litwin ausgewählt, das Jahrzehnt 1959 bis 1969 musikalisch zu beleuchten. Damit trat Litwin in der wohl schmucksten Spielstätte auf, dem Palais Schaumburg, in dem einst eine preußische Prinzessin und später fünf Bundeskanzler residierten. Die Kulisse prägte das Programm mit. Es war durchaus spannend, György Ligetis "Poem symphonique" für 100 Metronome im ehemaligen Arbeitszimmer Konrad Adenauers zu hören. Typisch für den in Mexiko geborenen Pianisten Stefan Litwin war das Programm bunt gemischt, seriös und unterhaltsam zugleich. Es beinhaltete Leonard Bernsteins reizende "Anniversaries" und "Variations" von John Cage nach Interviewtexten von Bob Dylan sowie ein aufregendes Frühwerk von Helmut Lachenmann und Musik von Karlheinz Stockhausen. Litwin, der auch ein renommierter Beethoveninterpret ist, stellte seine technische Perfektion und stilistisches Feingefühl im Bereich neue Musik erneut unter Beweis. Das Konzert, das im ehemaligen Zentrum der Macht stattfand, machte bewusst, dass Musik der Politik um Jahre voraus sein kann.

Programm:

Leonard Bernstein (1918-1990)

Anniversaries

John Cage (1912-1992)

2 Realisierungen von „Variations II" (mit Texten von Bob Dylan)

Helmut Lachenmann (1935-)

Wiegenmusik

Karlheinz Stockhausen (1928-2007)

Klavierstück IX

Mauricio Kagel (1931-2007)

„MM 41" für Klavier und Metronom

György Ligeti (1923-2006)

Poème symphonique für 100 Metronome

Ausführende:

Stefan Litwin (Klavier)

Solisten der MusikFabrik

Aufgenommen von der Deutschen Welle am 6. September 2009 im Palais Schaumburg