1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wechselstuben an der bulgarischen Schwarzmeerküste betrügen

18. Juli 2003
https://p.dw.com/p/3sBv

Warna/Burgas, Juli 2003, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch

Betrug an ausländischen Urlaubern ist auch in diesem Sommer beliebte Praxis der Wechselstubenbesitzer in den Schwarzmeerkurorten.

Dies ergab eine Untersuchung der Tageszeitung "Dnevnik" in den Urlaubsorten Goldstrand, Konstantin und Elena und St. Elias. Betrogen werde jedes Jahr mit Beginn der Sommersaison. Einige der Wechselstuben haben nicht einmal eine obligatorische Tafel mit den aktuellen Wechselkursen angebracht.

Oft entsprechen die Wechselkurse nicht den Daten der Bulgarischen Nationalbank (BNB) und enthalten sehr große Differenzen. Die Büros kaufen einen Euro für 1,30 bis 1,90 Lewa und verkaufen den Euro für 1,95 Lewa. Dabei kommt es zu Unterschieden zwischen einzelnen Wechselbüros von über 60 Stotinki, obwohl die Büros angeblich keine Provision für die Dienstleistung kassieren. Dasselbe gilt auch für die anderen Devisen.

Immer noch operieren auf dem Markt solche Wechselstuben, die keine Quittungen ausgeben, wodurch schwer zu beweisen ist, wo der Betrug stadtgefunden hat. Die Probleme mit den Wechselstuben bleiben weiter ungelöst, wodurch das Land in schlechten Ruf gerät, erklärte Donka Sokolowa, die Vorsitzende der Bulgarischen Assoziation der touristischen Agenturen (BATA). Sie ist der Meinung, dass die Reiseveranstalter Grund zur Klage haben, weil einige Hotels von ausländischen Gesellschaften gemietete Räume zur Verfügung stellen, in denen sich Wechselstuben einquartieren. Im Betrugsfall beschweren sich die Touristen in demselben Hotel oder beim Reiseveranstalter, die in der Praxis kein Verhältnis zum Geldwechsel haben, so Sokolowa weiter. Sie fügte hinzu, bei einer solchen Situation nehme sich niemand der Reklamation an. Experten der Hauptsteuerdirektion gaben an, dass in der Sommersaison die Tätigkeit der Wechselbüros in den Badeorten ständig kontrolliert wird. Die Direktion hatte Broschüren in fünf Sprachen mit Ratschlägen herausgegeben, wie die ausländischen Touristen ihr Geld in Bulgarien wechseln sollen. Diese Exemplare seien Reiseveranstaltern, Hotels, Fluggesellschaften und Autobusfirmen zur Verfügung gestellt worden. (fp)