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Was tun, wenn ein Hai angreift? Diese Tipps helfen weiter:

Johan von Mirbach 20. Juli 2015

Der Profisurfer Mick Fanning wurde von einem Hai angegriffen. Er entging der Attacke mit einem beherzten Schlag auf den Rücken des Tieres. Hat er richtig reagiert oder hatte er einfach nur großes Glück?

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Taucher mit Haien
Bild: Fotolia/James Thew

Das vorweg: Die Gefahr, von einem Hai erwischt zu werden, ist verschwindend gering. Das Risiko von einem Elefanten, von Blitzen oder herabfallenden Kokosnüssen ins Jenseits befördert zu werden, ist weitaus größer. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Portals statista.de weltweit nur 72 Menschen von Haien angegriffen. Drei von ihnen starben.

Falls Sie trotzdem zu den wenigen Unglücklichen zählen sollten - wie Profisurfer Mick Fanning - ist richtiges Verhalten lebenswichtig. Dr. Alison Kock, Haiexpertin aus Kapstadt in Südafrika, untersucht das Angriffsverhalten der Raubfische seit über zehn Jahren und weiß, wie man einen unangenehmen Zusammenstoß vermeidet. Hier ihre Tipps:

1. Über 97% der weltweiten Angriffe finden an der amerikanischen Ostküste, in Australien, in Südafrika und Hawaii statt. Der einfachste Weg, um Angriffe zu vermeiden: In diesen Regionen nicht ins Meer gehen. Aber wer will ausgerechnet dort auf ein kühles Bad verzichten?

2. Wenn man doch ins Wasser geht und einen Hai sieht, hat man gute Chancen, unversehrt davon zu kommen, verspricht Kock: "Haie greifen, wenn sie es ernst meinen, mit hoher Geschwindigkeit von unten an. Wenn man also ein Tier an der Oberfläche bemerkt, kann das nur heißen, dass es sich noch nicht zum Angriff entschlossen hat". Es bleibt also etwas Zeit. Am besten, man klettert schnell auf sein Surfbrett und paddelt langsam Richtung Küste. "Wichtig ist: Das Tier fixieren! Haie bemerken es, wenn sie beobachtet werden und agieren dann vorsichtiger." Ist kein Surfbrett zur Hand: Ruhig entfernen, am besten rückwärts, das Tier immer im Blick.

3. Der Surfchampion Mick Fanning konnte nicht einfach wegschwimmen. Der Hai hatte sich in seiner Fußleine verfangen. "Er hat genau richtig reagiert!", lobt Kock: "Den Hai beobachten, sich im Wasser groß machen, am besten das Surfbrett zwischen sich und das Tier bringen und Richtung Küste schwimmen." Solange der Hai nicht selbst angreift, sollte man das auch nicht selbst tun.

4. Wenn der Raubfisch zu nahe kommt, hilft oft ein beherzter Schlag, am besten auf die Augen oder die Kiemen. Dort sind die Tiere am sensibelsten, sagt Kock. "Wenn man nicht weiß, wo Augen oder Kiemen sind, einfach zuschlagen, bevor man lange sucht." Durch den Schlag kann der Hai zwar aggressiv werden. Die meisten Tiere suchen aber bei heftiger Gegenwehr das Weite, verspricht die Meeresbiologin.

5. Das Verkehrteste, das Wassersportler bei einem Haiangriff machen können, ist gar nichts zu tun, versichert Kock. "Dann wird der Hai nämlich neugierig und beißt vielleicht probeweise zu."