Was passiert wenn die Meerestemperaturen steigen?
2016 war das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Wenn sich die Ozeane schneller erwärmen als erwartet hat das weitreichende Konsequenzen - von Extremwetterereignissen bis zur Zerstörung von Korallenriffen.
Atlantis 2.0
So wie die globale Erwärmung, schreitet auch der Anstieg des Meeresspiegels immer schneller voran. Während die Ozeane von 2004 bis 2010 insgesamt um etwa 15 Millimeter anstiegen, so verdoppelte sich dieser Wert für 2010 bis 2016, berichtet die Meteorologische Weltorganisation (WMO). Küstenregionen und flache Inseln im West-Pazifik sind besonders gefährdet und könnten bis 2100 im Meer versinken.
Eisbrecher
Während sich die Ozeane und die Atmosphäre erwärmen, schmelzen Gletscher und Eiskappen. In den nördlichen und südlichen Sommermonaten von 2016 sank das gobale Packeis um 4 Millionen Quadratkilometer stärker als im Durchschnitt seit Beginn der Messungen. Infolgedessen fließt mehr Schmelzwasser in Flüsse und Meere, was auch den Meeresspiegel steigen lässt.
Verliert Nemo
Einige Meeresregionen haben sich bereits um mehr als drei Grad Celsius erwärmt. Das bringt maritime Ökosysteme durcheinander. 72 Prozent der Fischarten die im Nordostatlantik durch Grundschleppnetze gefangen werden, gehen bereits zurück - in Fangmenge und Verbreitung. Und auch tropische Arten wie Clownfische sind in ihrem Lebensraum bedroht.
Korallenbleiche
Mehr Kohlendioxid in der Luft verändert auch den PH-Wert des Wassers. Es wird saurer. Das schadet Nemos Zuhause - den sensiblen Korallenriffen. Steigen dann auch noch die Wassertemperaturen um nur 3 Grad Celsius, kann das den Tod von Korallenriffen und dessen Bewohnern bedeuten. Nördliche Teile des Great Barrier Reefs vor Australien sehen bereits Sterberaten von bis zu 50 Prozent.
Stürmische Aussichten
Wenn die Meere sich erwärmen, könnte es auch mehr und stärkere tropische Wirbelstürme geben. Einer dieser Riesenstürme war Hurrikan Matthew, der im Oktober 2016 auf die haitianische Küste, Kuba, die Bahamas und Florida traf. Der Hurrikane forderte mehr als 1.000 Todesopfer und verursachte einen wirtschaftlichen Schaden von 13,8 Milliarden Euro.
Turbulenter Luftverkehr
Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen atmosphärischen Winden und Meerestemperaturen. Höhere Wassertemperaturen könnten dazu führen, dass der Jetstream stärker wird. Piloten müssen dann mit stärkeren Gegen- und Rückenwinden rechnen. Der Vorteil: manche Flüge erreichen viel schneller ihr Ziel. Der Nachteil: andere Flüge brauchen länger und erleben mehr Turbulenzen.