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Geschichte zum Hören: November 1961

Stephanie A. Hiller13. November 2013

Mit der CDU-Abgeordneten Elisabeth Schwarzhaupt wurde erstmals eine Frau als Ministerin im Bundestag vereidigt.

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Bild: picture-alliance/dpa

Vor 50 Jahren wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Frau Regierungsmitglied: Die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Schwarzhaupt erhielt das neugegründete Ministerium für Gesundheit. Zehn Tage nach ihrem Amtsantritt wurde der Contagan-Skandal öffentlich.

Die promovierte Rechtswissenschaftlerin wurde 1901 in Frankfurt/Main geboren. Sie hatte zunächst ihr Examen als Lehrerin abgelegt und studierte dann Jura. Wegen einer kritischen Abhandlung über Hitlers Machtergreifung kam ihre Karriere während des Nationalsozialismus zum Stillstand. Im September 1953 wurde Elisabeth Schwarzhaupt als Abgeordnete der CDU dann in den deutschen Bundestag gewählt. Damals waren Frauen dort noch eine verschwindende Minderheit, aber sie setzte sich durch – und sie setzte sich vor allem für die Reform des Eherechts ein, das damals noch dem Mann das Privileg der letztgültigen Entscheidung in Familienfragen zusprach.

Elisabeth Schwarzhaupt hatte die Leitung des Bundesministeriums für Gesundheitswesen bis zum Jahr 1966 inne. Ihr gelang es, zahlreiche Gesetze und Verordnungen auf den Weg zu bringen. Auch nach dem Ausscheiden aus der Bundespolitik widmete sie sich der Parteiarbeit und kämpfte als Erste Vorsitzende des Deutschen Frauenrats weiterhin für die Belange der Frauen. Ihre persönliche Bilanz der Arbeit als erste deutsche Ministerin war positiv: "Sicher war es ein Erfolg, was die Frauen angeht, dass wir zunächst durch meine Ministerschaft gewissermaßen den Fuß in eine bisher verschlossene Tür gesetzt haben. Das Ergebnis war, dass bisher kein Kabinett mehr ohne Frau gebildet worden ist."

Elisabeth Schwarzhaupt